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Teils Leerzeiten von 70 ProzentAb 1. Juli soll ein Bus die Sparkassen-Filiale in Mengenich ersetzen

Lesezeit 3 Minuten
Nicht mehr lange vor Ort: Die Sparkassen-Filiale soll zum 1. Juli geschlossen werden, auch der Bankautomat verschwindet.

Nicht mehr lange vor Ort: Die Sparkassen-Filiale soll zum 1. Juli geschlossen werden, auch der Bankautomat verschwindet.

Die Sparkasse Köln-Bonn reduziert ihr Netz von Geschäftsstellen drastisch. Jede dritte stationäre Filiale soll geschlossen werden.

Aller Voraussicht nach am 1. Juli wird es auch in Mengenich ernst. Dann setzt die Sparkasse Köln Bonn ihre Ankündigung vom Januar dieses Jahres um: 22 Filialen werden geschlossen und durch einen Bus-Service ersetzt, darunter die in Mengenich. Begründet wurde der Schritt mit dem veränderten Verhalten der Kundschaft, die immer häufiger die Angebote des Online-Banking nutzten. Ein Trend, der sich durch die Pandemie noch verstärkt habe.

Kundenfrequenz um rund 60 Prozent verringert

Insgesamt habe die Kundenfrequenz zwischen 2019 und 2023 um rund 60 Prozent verringert, schreiben Ulrich Voigt und Rainer Virnich vom Vorstand der Sparkasse Köln Bonn, besonders stark zeige sich dies in „kleineren Filialen“ wie Bocklemünd-Mengenich. Dort seien „Leerzeiten von rund 70 Prozent“ ermittelt worden.

Grundsätzlich, so Holger Opladen, Vorsitzender der Siedler-Interessengemeinschaft Bocklemünd-Mengenich, müsse man das wohl akzeptieren, sein Ziel sei es „nicht, die Schließung zu verhindern, sondern in einen Dialog zu geraten, da wir auch konstruktive Vorschläge haben.“

Opladen hatte sich an die Sparkasse Köln Bonn gewandt, aber auch an die Lokalpolitik, um die Unannehmlichkeiten abzumildern, die für die Mengenicher mit der Filial-Schließung verbunden sind. Er schlägt vor, den Bankautomaten in die Räume des Bürgerschaftshauses Bocklemünd-Mengenich zu verlegen. Die hatte schon die Kölner Bank einige Jahre lang für diesen Zweck genutzt. Der Automat wäre dort an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr zugänglich. Auch ein Kontoauszugsdrucker könnte genutzt werden, allerdings nur während der Geschäftszeiten des Bürgerschaftshauses.

Zweimal pro Woche für je zwei Stunden soll ein Bus kommen

Laut Konzept der Sparkasse stünde ein Bankautomat künftig in Mengenich nur noch zweimal in der Woche für je zwei Stunden zur Verfügung, und zwar in einer „mobilen Filiale“ – einem Sparkassen-Bus. Dort können Kunden Bargeld abheben und Kontoauszüge ausdrucken, außerdem sollen zwei Mitarbeiter an Bord den „gewohnten Service bieten“, auch Beratungen beispielsweise.

Einer dieser beiden Termine, so Holger Opladen, sollte unbedingt auf den Donnerstag gelegt werden, weil das der Markttag in Mengenich ist. Außerdem sollten Informationsveranstaltungen der Sparkasse Köln Bonn unbedingt im zentral gelegenen Bürgerschaftshaus stattfinden, Opladen ist Mitglied des Vorstands. Für die weniger Technik-affine Generation hat die Sparkasse nämlich eigens ein „Seniorenkonzept“ entwickelt, zu dem altersgerechte Informations- und Schulungsangebote gehören. Daneben wird auch der Bargeld-Bringservice ausgeweitet, zudem richtet die Sparkasse eine eigene Hotline für die ältere Generation ein.

Opladen berichtet, er habe wegen seiner Anregungen bereits Kontakt mit Mitarbeitern der Sparkasse gehabt: „Diese waren den Vorschlägen gegenüber sehr aufgeschlossen, konnten aber keine Zusagen machen.“ Auch mit dem Vorsitzenden des Verwaltungsrates der Sparkasse, Bürgermeister Dr. Ralph Elster (CDU), habe er bereits ein längeres Gespräch geführt: „Er will die Vorschläge aufnehmen und voranbringen.“

Ratsfrau Ursula Schlömer (Bündnis 90/Die Grünen) hatte ihrem Parteifreund Opladen schriftlich geantwortet: „Ich werde mich dafür starkmachen, dass der Bus auf jeden Fall am Markttag in Bocklemünd hält. Weiterhin gebe ich Deinen Vorschlag, dein Angebot bezüglich des Bürgerhauses gerne nochmal an den Vorstand weiter.“