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Bis 2027Neubauten für Grundschule und Gesamtschule in Bocklemünd beschlossen

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Das Hauptgebäude der Grundschule Kunterbunt ist baulich in einem miserablen Zustand. Fotos: Hermans

Das Hauptgebäude der Grundschule Kunterbunt ist baulich in einem miserablen Zustand.

Auf dem 39.000 Quadratmeter großen Gelände in Bocklemünd ist ein Neubau und eine Erweiterung vorgesehen.

Der Zeitplan ist ehrgeizig: Bis 2027 sollen der Neubau der Gemeinschaftsgrundschule Kunterbunt und die Erweiterung der Max-Ernst-Gesamtschule im Görlinger Zentrum fertiggestellt sein. Nachdem aus der Bevölkerung keine Einwände zu den Plänen eingegangen waren, machte kürzlich auch die Ehrenfelder Bezirksvertretung ohne lange Diskussionen mit einem einstimmigen Votum den Weg frei für die notwendige Änderung des Bebauungsplans.

Denn auf dem knapp 39.000 Quadratmeter großen Gelände südlich der Endhaltestelle der KVB-Linie 3, zwischen dem Wäldchen entlang der Militärringstraße und den Wohnhäusern am Ollenhauerring beziehungsweise dem Fußweg zum Görlinger Zentrum wird sich einiges verändern: Dort sind die beiden Schulen als Nachbarn ansässig. Allerdings musste die dreizügige Grundschule 2017 wegen der Bauarbeiten für die Endhaltestelle und dem miserablen baulichen Zustand ihres Hauptgebäudes vorübergehend an den Ersatzstandort am Kolkrabenweg in Vogelsang umziehen.

Mit Interim in Vogelsang soll in drei Jahren Schluss sein

Doch mit dem ungeliebten Interim, das mit einem erheblichen Aufwand für die Schulwegsicherung verbunden ist, soll in drei Jahren Schluss sein. Die rund 300 Hauptschulkinder und ihre Lehrerinnen und Lehrer bekommen an alter Stelle ein neues, größeres, dreistöckiges Hauptgebäude mit einer Bruttogeschossfläche von knapp 7600 Quadratmetern. Der jetzige Bau sowie zwei einstöckige Flachbauten werden abgerissen.

Erhalten bleiben die beiden langgezogenen dreigeschossigen Schulgebäude weiter südlich, die zur Gesamtschule gehören. Niedergelegt werden aber deren alte Turnhalle an der Tollerstraße und das Gebäude nebenan, in dem sich derzeit die Mensa der Gesamtschüler befindet. Auf der frei werdenden Fläche soll eine ein- bis zweigeschossige Turnhalle für die Gemeinschaftsgrundschule inklusive einer Sporthalle für Sonderpädagogik mit einer Nutzfläche von gut 4100 Quadratmetern entstehen.

Die Grundschulkids und die Lehrkräfte werden sie „von außen“, über den öffentlichen Fußweg, erreichen. Neben der Turnhalle wird eine neue Mensa mit Aula für die Max-Ernst-Gesamtschule hochgezogen. Dieser Neubau soll auf zwei Geschossen eine Fläche von annähernd 2600 Quadratmetern haben.

Gesamtschule in Bocklemünd wird größer

Weil an der Bocklemünder Gesamtschule künftig etwa 220 Kinder und Jugendliche zusätzlich unterrichtet werden, benötigt die Schule einen Erweiterungsbau. Er wird südlich des Hauptgebäudes entstehen, an der Stelle, wo sich heute die schulintern „Villa Hügel“ genannten und schon etwas abgeranzten Container-Klassen befinden.

Auf zwei regulären Geschossen und einem Staffelgeschoss wird in dem Gebäuderiegel eine Bruttogeschossfläche von 6150 Quadratmetern nutzbar sein. Aktuell ist die Gesamtschule fünfzügig, in der Oberstufe vierzügig, nach dem Ende der Bauarbeiten wird sie sechs Züge haben, in der Oberstufe fünf.

Den dann mehr als 1300 Gesamtschülern stehen nach der Fertigstellung Schulhofflächen von insgesamt knapp 19.000 Quadratmetern zur Verfügung, für die Grundschüler sind es fast 5000 Quadratmeter. Die Kunterbunt-Kids und ihre Eltern bekommen außerdem eine „Kiss & Ride“-Fläche am heutigen Hauptzugang gegenüber der evangelischen Kirche, am Wendehammer. Insgesamt, so rechnen die Planer vor, werden künftig etwa 25.400 Quadratmeter des gemeinsamen Schulgeländes versiegelt sein, derzeit sind es noch 26.500 Quadratmeter.

Weil für große Teile des Erweiterungsbaus der Gesamtschule, aber auch des neuen Aula- und-Mensa-Gebäudes Flächen des angrenzenden Wäldchens beansprucht werden, soll als Ausgleich ein etwa gleich großes Areal neben dem künftigen Hauptgebäude der Grundschule, das bislang für Schulzwecke genutzt wurde, dem Wald zugeschlagen werden.

Nicht zuletzt, weil das Wäldchen einen unmittelbaren Zweck erfüllt: Es bindet die Schadstoffe der Kraftfahrzeuge auf der Militärringstraße und mindert den Verkehrslärm. Aber auch „aus stadtklimatischer Sicht sollten möglichst viele Bestandsbäume erhalten bleiben und zwingend wegfallende Bäume vor Ort ersetzt werden“, heißt es in der Vorlage des Stadtplanungsamts. „Dies ist im Rahmen der nachfolgenden Baugenehmigungsverfahren zu regeln.“