170.000 Quadratmeter weitgehend brachliegende Fläche, und dann auch noch mit ausgezeichneter Anbindung an die Innenstadt: Wo gibt es das noch? Antwort: in Bickendorf. Das riesige Gelände, das bis 2021 von der Firma Coty zur Parfüm-Produktion genutzt wurde, ist seit Jahrzehnten abgezäunt und unzugänglich. Nun soll es an den Osterfeiertagen, Sonntag und Montag, 20. und 21. April, erstmals wieder geöffnet werden, jeweils von 11 bis 21 Uhr findet dort ein „Kunst- und Vintagemarkt“ statt.

Veranstalter ist die Domhof Event GmbH, die auch den Klub Domhof und den Schrotty in der Vogelsanger Straße betreibt. Der Ehrenfelder Bezirksbürgermeister Volker Spelthann hatte den Kontakt zwischen der Event GmbH und dem Immobilienentwickler Instone Real Estate hergestellt, dem aktuellen Eigentümer des Areals, um auszuloten, ob die Möglichkeit einer sinnvollen Zwischennutzung besteht.

Coty-Areal: Veedelskultur trotz begrenzter Nutzung

Denn die Instone will hier ein gemischtes Quartier mit rund 1900 Wohnungen, Gewerbe, Kultur und großzügigen Freiflächen schaffen. Doch bis alle Einzelheiten mit Bürgern und Politikern abgeklärt und sämtliche Genehmigungsverfahren durchlaufen sind, dürften noch einige Jahre ins Land ziehen.

Deshalb soll hier zunächst die Veedelskultur durchstarten. „Solche großen, freien Flächen gibt es im Stadtteil Ehrenfeld schon lange nicht mehr, da ist mittlerweile alles zugebaut“, so Domhof-Chef Yediyar Isik. Er will mit anderen Veranstaltern aus Ehrenfeld zusammenarbeiten, um die Vielfalt des Stadtteils – aber auch der benachbarten Stadtteile – nun jenseits der Äußeren Kanalstraße in ihrer ganzen Breite zu zeigen.

Allerdings bleibt der südwestliche, an der Wilhelm-Mauser-Straße gelegene Teil des Coty-Geländes auch während der Ostertage gesperrt, der Markt ist im Wesentlichen auf die Wiesen um die beiden riesigen Wasserspeicher an der Venloer Straße, gegenüber vom Bickendorfer Hof, begrenzt.

Markt mit Street-Food, Kinderprogramm und Drachentänzern

An der Venloer Straße gelangen die Besucher auch über drei Eingänge auf das Markt-Gelände, auf dem Pkw- und Fahrradabstellmöglichkeiten markiert werden. Das Areal ist aber bestens mit den KVB-Stadtbahnlinien 3 und 4 zu erreichen, die Haltestelle „Akazienweg“ ist ganz in der Nähe.

Zwei Open-Air-Nachmittage mit entspanntem Veedels-Flair erwarten die Veranstalter. Gleich neben den Ständen der Aussteller können sich die Besucher bei Street-Food-Anbietern versorgen, Kölsch und Wein sind im Ausschank, dazu wird Kinderspaß organisiert und spektakuläre Acts wie chinesische Drachentänzer treten auf. Hunde sind ausdrücklich zugelassen.

Zukunftsorientiertes Stadtquartier

Neues Leitbild für Coty-Areal in Bickendorf vorgestellt

Von

Heribert Rösgen

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Der Eintritt zum „Kunst- und Vintagemarkt“ kostet drei Euro, Kinder unter zwölf Jahren zahlen nichts. An eine Party sei nicht gedacht, sagt Yediyar Isik. Am 8. und 9. Juni soll der „Kunst- und Vintagemarkt“ wiederholt werden, über weitere Aktivitäten auf dem Gelände wird derzeit nachgedacht. „Es ist möglich, dass wir künftig auch die früheren Coty-Gebäude nutzen, vielleicht für Ausstellungen“, sagt Isik, der nur die Kosten für Strom, Wasser und Gas an die Instone entrichten muss. Aber zunächst will er im früheren Verwaltungsgebäude von Coty ein „Hauptquartier“ einrichten.

Ingo Grube von den Künstlern für Bickendorf begrüßt diese Entwicklung: „Grundsätzlich ist es eine gute Idee, Zwischennutzungen zu ermöglichen und damit Besuchern die Möglichkeit zu geben, sich mit diesem Ort auseinanderzusetzen und ihn besser kennenzulernen. Schließlich soll hier in ein paar Jahren ein neues Stadtquartier entstehen.“

Wer sich als Standbetreiber am „Kunst- und Vintagemarkt“ beteiligen möchte, zahlt 25 Euro pro Meter für die Akkreditierung. Interessenten können sich per Mail an die Domhof Event GmbH wenden. coty@state-of.events