„Der Vorkurs Eins muss jetzt vom Feld, der Vorkurs Zwei ist an der Reihe“, verkündet der Übungsleiter. Rasch versammeln sich knapp 20 junge Leute auf dem ebenso neuen Streetball-Platz an der Vitalisstraße, absolvieren ein paar Lockerungsübungen. Dann geht's los: Aufstellung zum Korbwurf-Training, für viele der Teilnehmer ist es das erste überhaupt. Dafür gibt’s immerhin wertvolle Tipps, und zwar von einigen Profis der Rhein Stars Köln, deren Halle um die Ecke, an der Wilhelm-Mauser-Straße liegt.

Platz ist nicht abschließbar und für alle da

Hoher Besuch zur Einweihung am Hauptzugang zum Segro Park in Höhe der Bushaltestelle, wo bis vor einigen Wochen noch ein kleines Gelände brach lag. „Der Streetball-Platz ist für die inzwischen mehr als 1000 Mitarbeiter der Unternehmen gedacht, die hier angesiedelt sind“, erzählt Simon Weitzel. Als Manager ist er bei Segro Park Köln City zuständig für die Vermietung im Gewerbepark. „Aber der Platz soll außerdem der Nachbarschaft und überhaupt der Bevölkerung zur Verfügung stehen. Er ist auch nicht abschließbar.“

Wasserdurchlässig sei der Platzbelag auch, „nur für einen Weg und den Ballfangzaun musste die Oberfläche versiegelt werden“, erklärt Weitzel. Mehr als 100.000 Euro hat Segro investiert und konnte als Sozialpartner den Sport- und Sozialverein Körbe für Köln einbinden, der seit 2000 kostenfreie und niederschwellige Sport- und Bewegungsangebote für benachteiligte, bildungsferne und neu zugewanderte junge Menschen in Köln anbietet.

„In kaum zehn Minuten Entfernung befindet sich zum Beispiel die Tages- und Abendschule Müngersdorf (TAS), an der Schulabbrecher, aber auch viele Zugewanderte Abschlüsse nachholen können“, erzählte Sascha Luetkens von Körbe für Köln. „Das ist keine Regelschule, die haben gar kein Sportangebot und auch keinen Platz dafür. Jetzt können sie hierherkommen.“

Unternehmen sponserten Preise für Korbwurf-Wettbewerb

Rund 80 begeisterte TAS-Schüler waren am Eröffnungstag auf dem Platz unterwegs, im Gewerbepark ansässige Unternehmen hatten die Preise für Korbwurf-Wettbewerbe und Shirts gesponsert. Der Kontakt zwischen TAS und Segro soll nun ausgebaut werden. „Wir wollen künftig Führungen für die Schüler durch den Gewerbepark und zu den 24 hier ansässigen Unternehmen anbieten, die suchen ja immer nach Auszubildenden oder Praktikanten“, erzählt Tanja van Drunen, die als „Partnership Development Manager“ für Segro Kontakte in die Nachbarschaft aufnehmen und gemeinnützige Projekte auf den Weg bringen soll. Für den Oktober sei schon mal ein Tag der offenen Tür angesetzt.

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Erst einmal steht aber der Sport im Mittelpunkt. „Bisher haben wir Körbe für Köln häufig mit Hallenzeiten unterstützt, dass jetzt ganze Plätze entstehen, ist natürlich toll“, sagt Jens Koraleweski vom Vorstand der Rhein Stars. Auch Bezirksbürgermeister Volker Spelthann war hocherfreut: „Dass Unternehmen und Vereine so etwas zustande bringen, ohne dass die Stadt irgendwie eingreifen muss, ist schon toll.“