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„Soll Treffpunkt im Stadtteil bleiben“Bickendorfer Kneipe „Kääzmanns“ hat geschlossen – neue Pächter gesucht

Lesezeit 2 Minuten
BU: Das Kääzmanns von außen, Aushang an der Tür. Fotos: Hermans

BU: Das Kääzmanns von außen, Aushang an der Tür. Fotos: Hermans

Die Kündigung der Pacht sei überraschend gekommen, sagt Eigentümer Michael Schmitz. Es soll aber erneut eine Gaststätte dort einziehen.

Zeitgenossen, die sich zuletzt im „Kääzmanns“ ein Schnitzel, eine Zwiebelsuppe oder auch nur ein Kölsch in entspanntem Brauhaus-Ambiente genehmigen wollten, erlebten eine böse Überraschung: „Die Gaststätte bleibt bis auf Weiteres geschlossen“ – das verkündet ein Aushang neben der Tür und an den Fenstern der Gaststätte an der Ecke Subbelrather Straße/ Rochusstraße. Wer auf der Homepage nachsieht, stößt auf die Mitteilung von Pächter Helmut Leuschen, dieser Schritt sei aus „betrieblichen Gründen“ notwendig.

Zwar steht dort „vorerst geschlossen“, aber der ausdrückliche Dank an alle „Gäste und Freunde des Hauses, die uns seit 2007 immer wohlwollend begleitet haben“ lässt bereits erahnen, dass das „Kääzmanns“ in der gewohnten Form Geschichte ist.

Kündigung des „Kääzmanns“ wegen Personalmangels

Dies bestätigt Eigentümer Michael Schmitz, der ebenfalls von der Schließung überrascht wurde, wie er sagt: „Ich hatte mit einer Kündigung der Pacht zum Ende des Jahres gerechnet. Aber das wurde nun unter anderem wegen Personalmangels vorgezogen.“

Schmitz versicherte auch, dass die Bickendorfer nicht lange ohne die Gaststätte auskommen müssen. „Derzeit suchen wir nach einem geeigneten, neuen Pächter. Ich hoffe, dass bis zum Ende des Jahres wieder geöffnet ist.“ Auf allzu ausufernde Experimente müssen sich die Stammgäste dabei nicht gefasst machen: „Der Brauhaus-Stil soll erhalten bleiben, gegen eine kreative Auslegung des Konzepts ist nichts einzuwenden. Aber ein Club mit DJs wird das ganz sicher nicht“, sagt Schmitz.

Gaststätte in Bickendorf mit langer Tradition

Michael Schmitz weiß, wovon er redet. Denn die nach seiner Auskunft „älteste erhaltene Gaststätte im Bezirk“ – schon im 18. Jahrhundert stand hier ein Hof, um 1860 wurde das Gasthaus errichtet – befindet sich seit Mitte der 1950er Jahre im Besitz seiner Familie.

Zwischenzeitlich, in den Jahren 1988 bis 1993, hatte er selbst hier die Szene-Kneipe „Wutzstock“ betrieben, komplett mit Jimi-Hendrix-Postern an den Wänden. Bis ihm aufging, dass Gastronomie-Besucher nicht unbedingt das „Zeitgeistige“ suchen, sondern oft das Beständige, Bodenständige schätzen.

Deshalb hat er den rund 50 Quadratmeter großen Theken- und den rund 200 Quadratmeter großen Restaurant-Bereich um 2007 aufwändig unter Verwendung von historischen Baumaterialien renoviert.

Während in den Jahrzehnten zuvor die Pächter häufig gewechselt hatten, begann mit der Eröffnung des „Kääzmanns“ eine immerhin 17-jährige Phase der Kontinuität. So kann es nach Schmitz‘ Vorstellung auch weitergehen: „Vor allem soll die Gaststätte ein Treffpunkt im Stadtteil bleiben, in dem zum Beispiel Vereinsfeste stattfinden oder Hochzeiten gefeiert werden.“