Im Sommer treffen sich Radsportfans wieder bei „Bickendorf zesamme“. Jetzt schon wurde das Teilnehmer-Trikot vorgestellt.
Ehrung für RadsportprofiKölner Straßenrennen „Bickendorf zesamme“ präsentiert besonderes Trikot
Marcel Wüst, ehemaliger Kölner Radsportprofi und Tour-de-France-Teilnehmer, erzählt die Geschichte, wie er sich im Jahr 2000 das Bergtrikot holte, immer noch mit breitem Grinsen. Mit dem Husarenstück schrieb der Sprinter, der wahrlich kein „Bergfloh“ war, Radsportgeschichte. Zumal er anschließend – immer noch als Träger des rot gepunkteten Trikots – noch eine Etappe im Sprint gegen keinen Geringeren als Erik Zabel gewinnen konnte, der damals das grüne Trikot des besten Sprinters dieser Tour trug. Per Videobotschaft war er aus Mallorca bei einem Sponsorenabend des Vereins Cölner Straßenfahrer (VCS) zugeschaltet.
Köln-Bickendorf: Neues Trikot ehrt prominenten Paten des Straßenrennens
Das lockere Stelldichein fand in der Werkstatt der „Radfabrik“ von Hans-Jürgen Habetz im Gewerbehof Bell an der Wilhelm-Mauser-Straße statt. Dabei wurde das neue Trikot für die Teilnehmenden am Radrenntag „Bickendorf zesamme“ vorgestellt. Es erweist dem in Köln geborenen Marcel Wüst, der in Bickendorf die Grundschule besuchte, eine besondere Reverenz. Markanter Farbtupfer des hellblauen Shirts ist dabei die mit roten Punkten versehene Schulterpartie. Zudem ist am Ärmel der Name Marcel Wüst aufgedruckt.
Der Ex-Profi ist prominenter Pate des Radrennens, das in diesem Jahr zum dritten Mal auf der Wilhelm-Mauser-Straße ausgetragen wird. In Köln ist das dann schon eine Brauchtumsveranstaltung. Auch in diesem Jahr wird an den ehemaligen Kölner Weltmeister Albert Richter erinnert. Der in Ehrenfeld geborene Sportler kam am 2. Januar 1940 unter nie geklärten Umständen in einem Gestapo-Gefängnis ums Leben.
Am Sonntag, 23. Juni, wird es auf der Straße zwischen Bickendorf und Vogelsang buchstäblich wieder rund gehen. Die Jüngsten können mit dem Laufrad starten, die Fahrerinnen und -fahrer in der Amateur- und Mastersklasse werden mit Hightech-Rennmaschinen auf die Strecke gehen. In erster Linie soll der Renntag eine Familienveranstaltung sein. Begeisterung für den Radsport soll mit begleitenden Aktionen wie dem „Rennfahrerschein“ geweckt werden. Die Teilnehmenden am Jüngsten-Rennen können dabei einen Sehtest absolvieren und ihr Fahrrad auf Tauglichkeit checken lassen.
Radrennen auf der Wilhelm-Mauser-Straße haben eine lange Tradition. Vor genau 50 Jahren fand im Rahmen des Rund-um-Köln-Rennens hier die erste Zielankunft statt. Veranstalter war damals schon der Verein Cölner Straßenfahrer.