„Down to Earth Noodles“ in KölnHier gibt es gedämpfte Teigtaschen aus Tibet

Aus Tibet nach Köln: Leon (links) und Teki servieren in ihrem kleinen Restaurant gedämpfte Teigtaschen.
Copyright: Nabil Hanano
Köln – Kein Glutamat, keine Tiefkühlkost: Wer im neu eröffneten tibetischen Restaurant „Down to Earth Noodles“ in Sülz eine asiatische Küche erwartet, wie es sie zu Tausenden in Deutschland gibt, der wird gehörig enttäuscht. Auf der Berrenrather Straße 175 bei Teki (33) und Leon (30) kommt ausschließlich Frisches auf den Tisch. Die beiden jungen Gastronomen haben sich mitten in der Corona-Zeit entschieden, ein Restaurant in Köln zu eröffnen. Dort lassen sie Bestandteile der Szechuan-Küche und aus Tibet einfließen.
Die beiden Freunde sind Zugereiste – der gebürtige Frankfurter Leon lernte den Tibeter Teki in Kanada als Nachfolger in einer Wohngemeinschaft kennen. Als Weltbürger sind die beiden gegenüber verschiedensten Einflüssen sehr aufgeschlossen. Leon hatte zuletzt als Küchenchef im Burgerrestaurant „Zimmermann’s“ im Belgischen Viertel gearbeitet, Teki hat international viele Erfahrungen in der Gastronomie gesammelt. Leon fungiert nun als Manager: „Ich wollte immer schon ein Restaurant gestalten, das gesunde Gerichte ohne Schnickschnack anbietet.
Aus der Karte
Vegane Momos: 9 Euro, Momos mit Rindfleisch: 11 Euro, vegane Nudeln: 9,80 Euro, Nudeln mit Rindfleisch: 12,90 Euro, Nudeln mit Schweinebauch und Pilzen: 11,90 Euro, Salat mit Gurke: 4 Euro, Salat mit Spinat: 5 Euro. (jsp)
Daher auch unser Name – wir sind Down to Earth.“ Bodenständig und anständig also, genau wie das Ambiente. Das ist geradezu spartanisch, der Gastraum ist mit 14 Plätzen recht klein. Nur ein tibetischer Vorhang und tibetische Gebetsfahnen im Innenhof (der aktuell noch nicht genutzt werden kann) erzeugen Lokalkolorit. Ansonsten sind die Tische in Eigenarbeit hergestellt, die Wände und die Theke in erdigen Farben gehalten. So kann sich der Gast voll und ganz auf die Köstlichkeiten konzentrieren, welche die knapp gehaltene Menükarte in Corona-Zeiten hergibt.
Momos stehen im Zentrum der tibetischen Küche
„Das wichtigste Produkt der tibetischen Küche sind Momos, gedämpfte Teigtaschen“, erläutert Teki, der als Kind in Tibet als Nomade aufgewachsen ist. „Bei uns isst man vor allem viele Teigwaren und Fleisch, aber wir möchten natürlich abwechslungsreich und gesund kochen.“ Daher gibt’s die Dampftaschen in veganer Variante mit Shiitakepilzen, Kohl und Rüben, oder mit Rindfleisch, Zwiebeln und Tomaten. Noch aromatischer wird’s dann bei den hausgemachten Nudeln – entweder die Beef Classic Noodles mit Rindfleisch aus dem Bergischen Land und Gemüse der Saison in Blackbean-Sauce. Neben veganer Zubereitung gibt’s die Noodles zudem noch würzig mit geschmortem Schweinebauch und Pilzen.
Salate und eine vielseitige Getränkekarte runden das Angebot des Lokals ab, das sich nach drei Monaten schon gut in Sülz eingelebt hat: „Wir fühlen uns hier pudelwohl“, lacht Leon, der die relaxte Atmosphäre im Veedel schätzt. „Trotz Corona haben wir viel Kundschaft.“ Und auch Küchenchef Teki ist froh, dass der Laden läuft: „Ich glaube, wir haben hier in Köln unsere Bestimmung gefunden – unser Restaurant läuft gut, und ich fühle mich hier sehr wohl. Das scheint Karma zu sein.“
„Down to Earth Noodles“, Berrenrather Straße 175, Dienstag bis Sonntag 16 bis 22 Uhr.