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Auf der letzten ReiseDieses geschichtsträchtige U-Boot kommt im Mai nach Köln

Lesezeit 3 Minuten
Kiel: Das Unterseeboot U17 wird auf dem Werftgelände von Thyssenkrupp Marine Systems aus dem Trockendock auf ein Schwimmponton verladen.

Kiel: Das Unterseeboot U17 wird auf dem Werftgelände von Thyssenkrupp Marine Systems aus dem Trockendock auf ein Schwimmponton verladen.

Das Unterseeboot U17 war bis 2010 im Dienst der deutschen Marine. Nun geht es über den Rhein an Köln vorbei ins Technikmuseum Sinsheim. Wir geben einen Überblick über die letzte Reise.

U-Boot-Freunde aufgepasst: Am Samstag, 13. Mai, ist es soweit. Auf seinem Weg von Kiel nach Speyer macht das ausgemusterte Unterseeboot U 17 in Köln Halt.

Ein verrücktes Unterfangen, dessen Dimensionen dann aus der Nähe zu erleben sind: Das Boot der Klasse 206 A ist 48 Meter lang, 9 Meter hoch und wiegt 500 Tonnen. 40 Jahre stand es im Dienst der Bundesmarine und soll jetzt im Technikmuseum Sinsheim im Rhein-Neckargebiet ausgestellt werden - 600 Kilometer entfernt vom Meer.

Bis dahin ist es ein weiter und schwieriger Weg. Über Wasser legt es diesen auf einem hochseetaulichen Ponton zurück: Los ging es Ende April in Kiel, dann durch den Nord-Ostsee-Kanal und über die Nordsee am niederländischen Rotterdam vorbei nach Dordrecht. Von dort startet der 85 Meter lange Schwimmkörper mit dem U-Boot, gezogen von einem Schlepper, am Donnerstag, 11. Mai, den Rhein hinauf.

Das Unterseeboot U17

Das Unterseeboot U17

In Köln soll es am 13. Mai zwischen 17 und 18 Uhr eintreffen. Wenn die genaue Anlegestelle festliegt, wird sie auf der Internetseite (siehe Kasten) veröffentlicht. Am Tag zuvor hat es dann Halt in Duisburg gemacht. Und Sonntag, 14. Mai, ist es in Lahnstein in der Nähe von Koblenz angekündigt.

Weiter geht es über Mainz und Mannheim zunächst zum Technikmuseum Speyer. Dort wird das U 17 ein Jahr lang fit gemacht für seine letzte Reise nach Sinsheim. Denn das Schwierigste kommt erst noch: Für die 500 Tonnen Gewicht des U-Boots sind die Brücken auf dem Weg nach Sinsheim nicht ausgelegt. Und das Boot ist zu hoch, um auf dem Neckar unter der Heidelberger Brücke hindurchzupassen.

U17 auf dem Weg von Kiel über Rotterdam und Dordrecht nach Speyer

Rotterdam: U17 auf dem Weg durchs Rhein-Maas-Delta.

Doch die Transportcrew um Fregattenkapitän a.D. Jürgen Weber hat bisher noch für jede Herausforderung eine Lösung gefunden: In Speyer wird das U-Boot um etwa 100 Tonnen an Batterien erleichtert. Und die Heidelberger Brücke soll es auf der Seite liegend passieren.

Das U 17 hat viel Technik, aber auch einiges an Geschichte zu bieten: So war es das erste deutsche U-Boot in amerikanischen Gewässern nach dem Zweiten Weltkrieg, als es an einer Nato-Übung teilnahm. 1970 zu Wasser gelassen, wurde es 2010 aus dem Dienst genommen. Bis 2021 lag es im Marinearsenal Wilhelmshaven und drohte, verschrottet zu werden.

Doch Weber und seine Mitstreiter vom Technikmuseum wollten das nicht zulassen. Allerdings hat der Standort Speyer schon ein U-Boot, das U 9. Deshalb muss das U 17 bis zum Standort Sinsheim. Dort sollen die Besucher es eines Tages auch von innen sehen. In Köln bleibt nur der Blick vom Ufer auf den kolossalen Transport.