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Studio in der SüdstadtDesigner Jörg Mennickheim hat schon Innenräume für große Firmen gestaltet

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Jörg Mennickheim sitzt an einem Tisch

Jörg Mennickheim in seinem Atelier in der Südstadt. Fotos: Meike Böschemeyer

Egal ob Puma, EA Sports, der 1. FC Köln oder Borussia Mönchengladbach – viele große Namen lassen sich ihre Showrooms oder Shops von Mennickheim einrichten.

Hier kocht der Chef noch persönlich: Im Studio von Jörg Mennickheim werden Produkte und Inneneinrichtungen entworfen. Hier arbeitet ein Mann, dessen handwerkliche Wurzeln sichtbar werden und dessen Familie schon seit Generationen in der Holzverarbeitung und Schreinerhandwerk tätig ist.

Mennickheim stammt aus Hessen und ist seit vielen Jahren in Köln tätig. In seinem Atelier in der Südstadt kommen ein konzeptuelles, modernes Design mit einer Leidenschaft für Materialien, neue Technologien und Handwerk zusammen. Zahlreiche Unternehmen greifen deutschlandweit in ihren Einrichtungen auf seine Innenraumgestaltung zurück. Egal ob Puma, EA Sports, der 1. FC Köln oder Borussia Mönchengladbach – viele große Namen lassen sich ihre Showrooms oder Shops von Mennickheim einrichten. Gleichzeitig ist Jörg Mennickheim ein kreativer Kopf, der Babyschaukeln, Möbel, Besteck, Barhocker oder iPhone-Accessoires entwirft.

Ein hoher Stuhl steht in einem Flur.

Der Stuhl „New School“ für Zuhause oder in der Bar.

Schon als Kind erkundete er mit Vorliebe die Schreinerwerkstatt seines Vaters und entwickelte die erste Begeisterung für Holz und Leim. Da ihm das Akademische zunächst nicht gefiel, arbeitete er nach dem Abitur in Berlin als Schreiner und besuchte erst später eine Designschule in Paris sowie die Köln International School of Design. 2005 gründete er sein eigenes Studio für Produkt- und Interiordesign auf der Siebengebirgsallee.

Der Designer hat diesen Weg mit Bedacht gewählt: „Designausbildung sollte nicht gleich nach der Schule starten, mir hat eine Extrarunde Know-How und Inspiration sehr gut getan.“ Diese holte sich Mennickheim unter anderem auf Reisen und während seiner Schreinerlehre.

Typisch für Mennickheim sind die Entwicklung von Markenräumen: „Wir entwerfen für Modemarken beispielsweise einen konzeptuellen Raum, der als Prototyp gebaut wird. Dann wird daran so lange gefeilt, bis alle glücklich sind. Wir achten aufs Detail bei Möbeln, Farben und Nachhaltigkeit. Uns reizt das Wechselspiel zwischen Produkt und Raum, dabei betreiben wir einen ständigen Perspektivwechsel.“

Jörg Mennickheim bearbeitet ein Stück Holz.

Schon seit Generationen ist die Familie von Jörg Mennickheim im Holzhandwerk beheimatet.

Die Design-Entwürfe haben „einen eher rohen Charakter. Ich bin der Ansicht, Materialien sollen ursprünglich bleiben, man muss sie erkennen. Wir verwenden keine Ersatzmaterialien. Wenn zum Beispiel Holz eine schöne Textur hat, zeigen wir das gerne.“ Vater Erich Mennickheim ist stolz auf den Werdegang seines Sohnes, auch wenn dieser den Betrieb in Kassel nicht übernommen hat: „Er findet unsere Arbeit sehr gut. Mein Vater ist mittlerweile Rentner, baut jedoch immer mal wieder kleine Objekte. Ich entwickele dann wiederum ein Design und er baut es nach. Wir spielen uns also regelmäßig die Bälle zu. Vor allem rufe ich ihn an, wenn es um Spezialthemen rund ums Holz geht – da ist er mein erster Ansprechpartner.“

Wir stellen zudem regelmäßig Praktikanten von den Kölner Hochschulen ein.
Jörg Mennickheim

Das Studio Mennickheim kooperiert nach eigenen Angaben mit „Digitalexperten, Ingenieuren, Handwerkern und Universitäten.“ Für seine Arbeit hat Jörg Mennickheim bereits zahlreiche Auszeichnungen erhalten – so unter anderem den German Brand Award für das Konzept zweier FC-Fanshops in Köln. Zudem war das Studio auch für den German Design Award und den Red Dot Design Award nominiert. Jörg Mennickheim möchte in Köln bleiben und fühlt sich der Stadt verbunden: „Wir sind hier immer verwurzelter und haben ein lokales Netzwerk.“ Mennickheim ist sein eigener Chef, arbeitet mit vielen Spezialisten zusammen und verfügt über einen Pool an Freelancern, die ihn unterstützen.

„Wir stellen zudem regelmäßig Praktikanten von den Kölner Hochschulen ein.“ Ein kleines Atelier ist für Mennickheim kein Nachteil: „Letztendlich sind wir bei Ausschreibungen oft Exoten, weil wir kein 100-Mann-Architekturbüro sind“, sagt der Designer und lacht. „Als Exoten werden wir mit Vorliebe eingeladen. Mein Team und ich verfügen über eine starke Flexibilität und ein besonderes Know-How.“ Haptik, Material und Ursprünglichkeit zählen bei Mennickheim, der von der Zukunft seiner handwerklichen Ausrichtung überzeugt ist: „Unsere Qualität spricht für sich. Und wir gehen einen nachhaltigen Weg, von dem wir überzeugt sind.“