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Infografik

„Der August war perfekt“
So war die Kölner Freibadsaison

Lesezeit 4 Minuten

Selbst um 17 Uhr herrschte 30. Juli noch Andrang an den Kassen des Stadionbads.

Die Kölnbäder verzeichneten in diesem Sommer rund 800.000 Gäste in den Freibädern.

Die Vorstellung, nochmal die Tasche für einen Freibadbesuch zu packen, wirkt inzwischen wie eine Mutprobe. Nach dem Temperatursturz zeigte sich am Wochenende wieder die Sonne, aber es ist deutlich kühler geworden. Passend dazu endete am Sonntag die Freibadsaison der Kölnbäder GmbH, nur das Hundeschwimmen am kommenden Sonntag im Stadionbad steht noch aus. Für die Betreiber war dieser Sommer ein Wechselbad der Gefühle. Denn so, wie sich der Sommer jetzt verabschiedet, hatte er auch begonnen. Dennoch verzeichneten die Kölnbäder rund 800.000 Gäste in den Freibädern — ein respektables Ergebnis.

Seit Mitte Mai hatten die acht Kölner Freibäder geöffnet — von da an lenkte die Freibadampel die Menschen wetterabhängig in die einzelnen Bäder. Nur die Freibäder in Höhenberg und Ossendorf hatten durchgehend geöffnet, egal ob es regnete oder nicht. „Wir haben uns bewusst für diese beiden Bäder entschieden, damit wir links- und rechtsrheinisch etwas anbieten können“, sagt Judith Jussenhofen, Sprecherin der Kölnbäder.

Unterdurchschnittliche Besucherzahlen im Mai und Juni

In den vergangenen Jahren schwankten die Besucherzahlen in der Freibadsaison je nach Witterung zwischen 660.000 (2017) und rund 870.000 im Rekordjahr 2018. Zu Beginn dieser Saison lief der Betrieb schleppend an. 106.000 Personen haben die Freibäder im Mai und 187.000 Personen im Juni besucht — eher unterdurchschnittliche Werte. Die Temperaturen schwankten damals um die 20 Grad Celsius und hemmten die Badelust. Dazu hat es überdurchschnittlich viel geregnet. „Von Mai bis Juli hatten wir sehr durchwachsenes Wetter“, berichtet Jussenhofen. Im Juli sind die Besucherzahlen mit insgesamt 227 000 Personen dann aber angestiegen. Dennoch hatten die Freibäder ihren schwächsten Tag am 27. Juli. Nur 3700 Personen sind an diesem Tag unter freiem Himmel geschwommen. Doch dann ging es immer weiter bergauf. Der August sei perfekt gewesen, so Jussenhofen.

Stärkster Monat war der August

Der besucherstärkste Tag der Freibäder war am 12. August. An diesem Montag in den Sommerferien haben insgesamt 27.000 Besucherinnen und Besucher in den Bädern Abkühlung gesucht. Sehr gutes Wetter in den Ferien und am Wochenende habe zu einer Hochphase im August geführt. „Die Kölnerinnen und Kölner brauchen meist zwei Tage schönes Wetter, bevor sie ins Freibad gehen“, berichtet Jussenhofen aus ihrer Erfahrung. Genau hier lag das Problem im Frühsommer, denn auf ein oder zwei warme Tage, an denen ein Freibadbesuch möglich gewesen wäre, folgte oft wieder Regen.

Kölns Freibadsaison in Zahlen

Kölns Freibadsaison in Zahlen

Wie gewohnt war auch in dieser Saison das Stadionbad in Müngersdorf am stärksten besucht. Es hat die größte Kapazität in Köln. Noch haben die Kölnbäder die vergangene Saison nicht abschließend analysiert. „Im Moment sehen die Besucherzahlen besser aus als im vergangenen Jahr“, sagt Jussenhofen. Insbesondere der August mit insgesamt 280.000 Gästen hübscht die Bilanz auf. Generell sind die Sommerferien die wichtigste Zeit in der Bädersaison. Um die Wetterabhängigkeit Stück für Stück zu reduzieren, haben die Verantwortlichen in den vergangenen Jahren stets auf den Ausbau der Kombibäder gesetzt.

Hundeschwimmen am kommenden Sonntag

Am Ende der Saison findet traditionell das Hundeschwimmen im Stadionbad statt. In diesem Jahr ist es am 22. September. Im Vorverkauf wurden bereits 600 Tickets geordert. „Es ist schon ganz gut gebucht, die Zwei- und Vierbeiner freuen sich drauf“, sagt Jussenhofen. Und da die Frage häufiger gestellt werde: Auch Personen, die keinen Hund haben, dürfen am kommenden Sonntag vorbeischauen.

Wenn die Freibäder ihre Tore schließen, ist aber keine Ruhe angesagt. Im Winter finden verschiedene Arbeiten in den Außenbereichen statt. Nach den Bestandsaufnahmen in allen Bädern führen Handwerksbetriebe unter anderem Fliesenarbeiten durch oder überprüfen die Leitungen. Erst danach werden die Freibäder grundgereinigt. Aber auch wenn die Freibäder jetzt schließen, muss noch nicht Schluss sein, mit dem Schwimmen unter freiem Himmel. In Zollstock, Höhenberg und Ossendorf ermöglichen die Vierjahreszeitenbecken auch im Winter, draußen ein paar Bahnen zu ziehen. Für diese Woche werden noch einmal angenehme Temperaturen von mehr als 25 Grad vorausgesagt.

Agrippabad wird im kommenden Jahr saniert

Traditionell verzeichnet übrigens das Agrippabad in der Innenstadt die meisten Besucherinnen und Besucher im Jahr. Hier steht im kommenden Jahr eine große Sanierung einschließlich der Erneuerung der charakteristischen Schrägfassade an. Wann die Arbeiten beginnen, steht noch nicht genau fest, das Bad wird dann für etwa ein Jahr schließen. Für Vereine und Schulen soll während der Bauphase nach Alternativen gesucht werden.