Besondere Gebäude kennenlernen, in die man sonst nicht so einfach hereinkommt - das bietet der „Tag des offenen Denkmals“ in Köln am 9. und 10. September.
Denkmal-TagAm 10. September steht der Kölner Hansasaal allen Bürgern offen

Der Hansasaal im Historischen Rathaus zu Köln erstrahlt seit der Renovierung in neuem Glanz. Beim Tag des offenen Denkmals am 10. September kann er besichtigt werden.
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Bundesweit wird der Denkmal-Tag seit 30 Jahren am zweiten Sonntag im September gefeiert. In Köln nimmt man sich dafür gleich zwei Tage Zeit. „Weil wir einfach so viele wunderbare Denkmäler haben“, so Stadtkonservator Thomas Werner. Rund 9500 seien es in Köln, darunter etwa 360 im Besitz der Kirchen, rund 870 städtische Denkmäler sowie 7460 in Privatbesitz.
Mehr als 500 Veranstaltungen an mehr als 150 Orten, die meisten davon kostenlos, gibt es beim diesjährigen Denkmal-Tag, der unter dem Motto „Talent Monument“ steht. Zu den Highlights des Programms gehört der frisch renovierte Hansasaal im Historischen Rathaus, der mit einem markanten neuen Parkettboden und einer neuen Beleuchtung aufwartet.
Hier gibt Oberbürgermeisterin Henriette Reker normalerweise Empfänge nur für geladene Gäste, doch am Sonntag, 10. September, zwischen 11.45 und 17 Uhr kann sich jede Bürgerin und jeder Bürger dort umsehen. Um 12 Uhr ist die OB persönlich anwesend und begrüßt die Gäste. Angeboten werden 45-minütige Führungen durch den Hansasaal und den angrenzenden Senatssaal, wo einst der Stadtrat tagte. Um 15 und 16 Uhr ist auch ein Gebärdendolmetscher dabei.
Einblick in die Arbeit der Dombauhütte
Auch die Dombauhütte lädt am Samstag, 9. September, von 10 bis 17 Uhr zum Tag der offenen Tür ein. Mitarbeitende geben Einblick in die Arbeit der Werkstätten und beantworten Fragen. Es werden Führungen auch für Gehörlose und Sehbehinderte angeboten, hierfür muss man sich vorab per E-Mail anmelden. Das komplette Programm mit allen Details und Infos zur Barrierefreiheit etc. gibt es nur online. Wer keinen Internetzugang hat, kann sich bei Maria Eicker vom Museumsdienst der Stadt Köln unter Telefon 0221/221-23437 melden.
Kostenlose Führungen durch die Domschatzkammer sind ebenfalls im Angebot, hierfür muss jedoch das reguläre Eintrittsgeld entrichtet werden. Auch Kölns ältesten Taufort, das normalerweise verschlossene Baptisterium aus dem 6. Jahrhundert im Osten des Doms, kann man am Samstag zwischen 10 und 17 Uhr besichtigen.

Freuen sich auf den Tag des offenen Denkmals (v.l.): Jörg Sperner (Dombauhütte), Kulturdezernent Stefan Charles, Stadtkonservator Thomas Werner und der Leiter des Museumsdienstes Köln, Matthias Hamann, im Baptisterium am Dom.
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Kulturdezernent Stefan Charles, der bei der Vorstellung des Programms das Baptisterium zum ersten Mal erlebte, zeigte sich sowohl von diesem bedeutenden Zeugnis des frühchristlichen Kölns „ganz begeistert“, als auch von den vielen Facetten des Denkmal-Tags, der von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz koordiniert wird und Teil des „European Heritage Day“ ist. Es gebe ein vielseitiges Programm für alle Gäste, auch für Kinder und Familien, und Führungen würden etwa auch auf Türkisch oder Ukrainisch angeboten.
Köln zählt zu bundesweiten Denkmal-Highlights
Köln zähle beim Tag des offenen Denkmals zu den Höhepunkten des bundesweiten Angebots, doch „es muss uns gelingen, Köln noch besser zu positionieren“, so Charles. Als sein persönliches Highlight nannte der Beigeordnete das Ubier-Monument, das Anfang des ersten Jahrhunderts nach Christi Geburt entstand. Stadtkonservator Thomas Werner gab weitere Empfehlungen ab. So sei das Gerling-Quartier in diesem Jahr wieder dabei, ebenso die Hahnentorburg. Als persönliche Favoriten nannte er das Amerika-Haus und das Institut francais als Beispiele für die Architektur der 1950er-Jahre sowie das Ratsschiff „MS Stadt Köln“ als Technikdenkmal, das von einem privaten Förderverein restauriert wird. Einen Besuch lohnt auch die Germania-Siedlung in Höhenberg aus den 1920er-Jahren, in der es eine original erhaltene Wohnung aus der Erbauungszeit gibt.
Der Leiter des Museumsdienstes, Matthias Hamann, dankte allen Sponsoren sowie den privaten Eigentümern, dass sie am Denkmaltag ihre Türen für Besucher öffnen. Im Programm sei dieses Jahr auch eine Sonderzugfahrt auf der „Klüttenbahn“-Strecke zwischen Niehler Hafen und Frechen. Tickets kosten 50 Euro, die Rundfahrt dauert drei Stunden. Anmeldungen unter rimsonderzugfahrten@web.de, Infos unter 0172 2502074.