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DenkmalpflegeErfahrene Mitarbeiterin und Kennerin der Stadt

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Dr. Marion Grams-Thieme. (Fotos: Schmülgen, Belibasakis)

Köln – „Ich habe keine Angst vor großen Brocken“, sagt Marion Grams-Thieme selbstbewusst. Ein solch „großer Brocken“ ist zweifellos die denkmalgerechte Sanierung des Opern-Quartiers, die in den Zuständigkeitsbereich der promovierten Kunsthistorikerin fällt.

„Sie ist die wichtigste Person dafür aus denkmalpflegerischer Sicht“, betont Stadtkonservator Dr. Thomas Werner, der seine erfahrene Mitarbeiterin gestern als neue Stellvertreterin vorstellte. Grams-Thieme, seit 22 Jahren im Amt, hatte sich bei einer externen Ausschreibung gegen 22 Kandidaten durchgesetzt. „Wir haben mit Dr. Grams-Thieme eine der versiertesten Personen in Köln, was die städtischen Denkmäler angeht. Da konnte kein anderer mithalten“, zeigt sich der Leiter des Amtes für Denkmalschutz und -pflege hochzufrieden. Der gebürtige Kieler war erst Ende 2012 nach dem Ausscheiden seiner umstrittenen Vorgängerin Dr. Renate Kaymer zum neuen Kölner Stadtkonservator auserkoren worden.

Grams-Thieme, 56 Jahre alt und wohnhaft in Bergisch Gladbach, übernimmt nicht nur die Position als stellvertretende Stadtkonservatorin – eine Stelle, die nach dem Ausscheiden von Dr. Werner Zawisla länger unbesetzt war. Die langjährige Gebietsreferentin für die Bezirke Innenstadt und Lindenthal ist auch neue Abteilungsleiterin für die praktische Denkmalpflege. Ihr unterstehen damit 13 Gebietsreferenten, die sich die Objektbetreuung in Köln aufteilen. Wie bisher werde sie weiterhin für alle stadteigenen Objekte in der Innenstadt zuständig sein, so Grams-Thieme, die Denkmalpflege im Bezirk Lindenthal solle aber künftig in andere Hände gelegt werden. Mit sechs Verwaltungskräften hat das Amt jetzt 19 Mitarbeiter – so viel wie zur Zeit von Dr. Ulrich Krings, dem Vorgänger Kaymers im Amt.

Eine der großen Herausforderungen sieht Stadtkonservator Werner darin, die Bauten der 60er und 70er Jahre auf ihre Denkmalwürdigkeit zu untersuchen und unter Schutz zu stellen, so wie es für die Nachkriegsarchitektur bis 1960 auf breiter Basis geschehen sei. Das werde keine leichte Aufgabe. Denn: Viele Bauten der 70er Jahre spiegelten eine Architektur wieder, die nicht jeden anspreche. Als Beispiele nannte Werner die Kirche der Katholischen Hochschulgemeinde an der Berrenrather Straße, das Uni-Hörsaalgebäude und die Universitäts-Bibliothek.

Als weitere Herausforderung betrachtet der Amtsleiter die energetische Gebäudesanierung, die die Denkmalqualität stark gefährden könne. Je nachdem, wie ein Objekt „verpackt“ oder umgebaut werde, verliere es seinen Denkmalwert, so Werner.

Sowohl an Investoren als auch an private Hauseigentümer richtete der Architekt und Kunsthistoriker daher den Appell, bei Planungen für Denkmalschutz-Objekte die Fachleute seines Amtes frühzeitig beratend einzubinden.