„Dann singe mer zo Huss!“5000 Zuschauer sehen Björn Heuser auf Facebook zu
- Musiker Björn Heuser tritt eigentlich freitags im „Gaffel am Dom“ auf. Wegen Corona geht das nicht mehr.
- Davon lässt sich der Sänger aber nicht aufhalten. Heuser lädt einfach zum Mitsingkonzert via Facebook-Livestream ein.
- Das erste Konzert war ein voller Erfolg. Im Schnitt sahen 4800 Zuschauer zu und sangen mit. Nächsten Freitag soll es weitergehen.
Köln – Von überall her und nahezu im Sekundentakt fliegen die Grüße herein – aus den Kölner Veedeln sowieso, aus Frechen, aus Bergheim, aus Berlin, von Mallorca und aus den USA. Und sogar aus Düsseldorf kommen „Liebe Grüße“, als am Freitag um 20.15 Uhr Björn Heuser zur Gitarre greift und „Loss mer singe“ von Wolfgang Anton anstimmt.
Mit diesem Lied beginnt der Musiker stets seine Mitsingkonzerte, die eigentlich jeden Freitag im Brauhaus Gaffel am Dom stattfinden. Weil das aus bekannten Gründen geschlossen ist, hat Heuser unter dem Motto „Dann singe mer zo Huss!“ zu seinem ersten – von der Rundschau präsentierten – Facebook-Live-Konzert eingeladen. Und damit vielen Menschen eine Freude in diesen schwierigen Zeiten gemacht.
„Bunt in die grauen Zeiten“
Im Schnitt 4800, in der Spitze sogar über 5200 Zuschauer sahen dem 38-Jährigen zu, wie er gut gelaunt kölsche Klassiker und eigene Stücke anstimmte und trotz der räumlichen Distanz zum Mitsingen animierte, um so ein wenig „Bunt in die grauen Zeiten“ zu bringen. Heuser appellierte vor der Kamera daran, zuhause zu bleiben und allen Menschen zu danken, „die jetzt für uns arbeiten“. Er konnte der Krise auch Gutes abgewinnen: „Wir haben jetzt alle bestimmt die saubersten Wohnungen.“ Und er hofft, dass die Situation „eine Chance für die Gesellschaft“ ist, um „mit noch mehr Power“ wiederzukommen.
„Es hat sich genau so entwickelt, wie ich mir das gewünscht hatte“, kommentierte Heuser nachher gegenüber der Rundschau die geglückte Premiere. „Die Menschen sind über den Chat auch miteinander in Kontakt getreten, was die eigentliche Idee war. Zurzeit gibt es bestimmt viele, die sehr einsam sind, da ist es schön, wenn man sich austauschen kann.“
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Dass die Zuschauer nicht bloß gechattet, sondern eben auch mitgesungen haben, davon habe er sich dank vieler Videos, die er zugeschickt bekommen habe, überzeugen können. Und als er nach seinem Konzert die Fenster seines Kreativraumes in seinem Bickendorfer Heim geöffnet habe, habe er sogar Applaus und einige „Björn“-Rufe in der Nachbarschaft vernehmen können.
Wer das Heimkonzert verpasst hat, kann sich den Stream weiterhin auf der Facebook-Seite von Björn Heuser anschauen – oder einfach am kommenden Freitag erneut um 20.15 Uhr einschalten. Der Musiker will nämlich weitermachen, „bis wir uns endlich wieder im realen Leben treffen können“.