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CSD in KölnWelche politischen Forderungen Lauterbach unterstützt

Lesezeit 2 Minuten
Männer diskutieren auf einer Bühne.

Diskussion: Moderator Hugo Winkels (l.) mit Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (M.) und dem Europaabgeordneten Dennis Radtke (r.).

Es ist mehr als Party angesagt an diesem CSD-Wochenende in Köln. Welche politischen Forderungen der LGBTIQ+-Community unter den Nägeln brennen, wurde beim Polittalk thematisiert.

Die Rechte queerer Menschen müssen auch in Deutschland weiter gestärkt werden. In diesem Punkt waren sich die Teilnehmenden einer Polit-Diskussion auf dem Heumarkt am Samstag einig.

Eingeladen hatte Moderator Hugo Winkels (ColognePride) den Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD), den Queer-Beauftragten der Bundesregierung Sven Lehmann, die Bundestagsabgeordnete Kathrin Vogler (Linke), den Bundesvorsitzenden der Liberalen Schwulen und Lesben, Michael Kauch, und den Europaabgeordneten Dennis Radtke (CDU).

Blutspende für schwule und Bi-Männer erreicht

Dass schwule Männer seit diesem Jahr nicht mehr von der Blutspende ausgeschlossen sind, ist eine Gesetzesänderung, für die sich Winkels ausdrücklich beim Gesundheitsminister bedankte. „Das ist ein Akt der Solidarität und war längst überfällig", entgegnete Lauterbach unter dem Applaus der Zuschauenden auf dem Heumarkt.

Ein Thema des Talks: Das Selbstbestimmungsrecht, das es Personen erleichtern soll, ihren Geschlechtseintrag ändern zu lassen. „Im Sommer werden wir das Selbstbestimmungsrecht beschließen", stellte Lauterbach in Aussicht, „Transrechte sind Menschenrechte." Laut dem Kölner SPD-Bundestagsabgeordneten sollte es „etwas ganz Normales sein, dass Kinder ihre sexuelle Identität entwickeln und ausleben können."

Für diverse und tolerante Gesellschaft

Lauterbach, der im Vorfeld gut gelaunt Fotos mit Drag Queens und Engagierten aus der Community machte, setzte sich vehement für eine „diverse und tolerante Gesellschaft" ein. Diese sei für alle Menschen am besten. „Für mich ist Toleranz in unserer Gesellschaft ein Ausdruck der Lebensqualität", sagte Lauterbach. Aus unterdrückter Selbsteinfaltung entstehe Aggression. Sie entspringe einer „Art Selbsthass", so Lauterbach. „Wir können von unseren Kindern lernen", meinte er in Bezug auf Toleranz.

Im kommenden Jahr, wenn Fußball-Europameisterschaft und ColognePride zusammenfallen, wolle der Bundesgesundheitsminister wieder auf dem Heumarkt beim CDS-Fest dabei sein. Nach den Feierlichkeiten will der Kölner Verein ColognePride, so teilte Winkels mit, Forderungskataloge an die UEFA und den DFB formulieren.