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Corona in KölnDie wichtigsten Infos zu Schnelltests im Überblick

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Schnelltests sind auch in einem Drive-In-Bereich der Lanxess-Arena möglich. Hier werden Tests ausgewertet.

Köln – Jeder Bürger darf sich seit dem 8. März einmal wöchentlich kostenlos auf das Corona-Virus testen lassen. So haben es Bund und Länder beschlossen. Derzeit gibt es 75 Teststellen in Köln, darunter 21 Apotheken und mehrere Hausarztpraxen. Antworten zu den wichtigsten Fragen:

Wie groß ist die Testkapazität in Köln?

Laut Stadt können derzeit etwa 95 000 kostenlose Schnelltests pro Woche angeboten werden. Bei einer Million Einwohnern wirkt das eher wenig, doch laut Stadt liegt die Auslastung der großen Testzentren derzeit nur bei etwa 20 Prozent.

Wie lassen sich Termine für Tests vereinbaren?

Das ist sehr unterschiedlich. Für das städtischen Testzentrum im Gesundheitsamt am Neumarkt (0221 / 221-31197 ) ist eine telefonische Terminvereinbarung nötig. Gleiches gilt für die Arztpraxen. In einigen Apotheken lassen sich über deren Internetseite Termine online vereinbaren, bei anderen ist dies telefonisch möglich. Teilweise befindet sich die Technik noch im Aufbau, teilweise sind auch die Test-Schulungen des Personals noch nicht abgeschlossen. Und: Mancherorts ist gar kein Termin nötig. So zum Beispiel im Testzentrum am Hauptbahnhof. Einfach vorbeigehen und testen lassen. Von Einheitlichkeit also keine Spur.

Sind die Tests für die Anbieter lukrativ?

Wohl nur, wenn im großen Stil getestet wird. Jeder Anbieter muss im Pharmagroßhandel selbst die Schnelltests einkaufen und das Geld vorstrecken. Ein Test kostet zwischen vier und sechs Euro. Vergütet wird ein Test in Apotheken mit zwölf Euro, in Arztpraxen mit 15 Euro – allerdings wird das Geld turnusgemäß im übernächsten Quartal überwiesen. Nächster Auszahlungstermin ist laut Kassenärztlicher Vereinigung der 25. Juli. „Die Vergütungspraxis der Krankenkassen ist obszön, aber für die Ärztinnen und Ärzte ist sie der normale Wahnsinn“, kritisiert Dr. Jürgen Zastrow, Vorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Köln. Er selbst bietet in seiner Praxis zwischen 10 und 20 Tests pro Tag an.

Warum beteiligen sich eher wenige Arztpraxen?

Der bürokratische Aufwand ist vielen Ärzten zu hoch, heißt es. Erstens müssen die Tests neben dem laufenden Geschäft erledigt werden, zweitens sind Abrechnungen und Meldungen ans Gesundheitsamt erforderlich. Einige Praxen haben offenbar sogar Schwierigkeiten, die Schnelltests zu erhalten. Die Nachfrage ist groß.

Wer darf Schnelltests anbieten?

Seit dieser Woche benötigt jeder Anbieter eine Erlaubnis des Gesundheitsamts. Dieses prüft Kriterien, neben der fachlichen Kompetenz sind dies auch räumliche Voraussetzungen.

Hier gibt es eine Liste der Stadt Köln mit den Testmöglichkeiten.

Warum bieten auch Hotels die Tests an?

Neben dem Hotel „25hours“ im alten Gerling-Quartier steht auch das Hotel Lindner City Plaza am Friesenplatz auf der Liste der Stadt. Das Hotel stellt seine Räume zur Verfügung und hat sich für die Tests einen professionellen Anbieter ins Haus geholt. „Wir können unseren Tagungsgästen jetzt Tests anbieten, das wird sehr gut angenommen“, sagt Hoteldirektor Dirk Metzner. Zum Teil werde das Angebot täglich genutzt.

Wie werden Mehrfachtests verhindert?

Ein kostenloser Test pro Person pro Woche: so lautet die Vorgabe in Deutschland. Doch eine echte Kontrollmöglichkeit gibt es nicht. Wer einen Test macht, muss schriftlich versichern, noch nirgendwo anders in der gleichen Woche einen Test gemacht zu haben. Eine digitale Erfassung gibt es bislang nicht. Die Kassenärztliche Vereinigung hegt jedoch die Hoffnung, dass künftig mehr Menschen vom Testangebot Gebrauch machen, denn nur so lasse sich die Pandemie in den Griff bekommen.