Die neue Rettungswache in Worringen soll Ende Januar in Betrieb gehen.
WorringenNeue Rettungswache soll Versorgung im Kölner Norden sichern
Die Renovierungsliste der Kölner Feuerwehr ist lang, nun kann aber ein Punkt bald endgültig von der Liste gestrichen werden. Die neue Rettungswache in Worringen soll Ende Januar in Betrieb gehen. Schon 2010 wurde festgestellt, dass der Stadtteil Worringen im Notfall nicht schnell genug von Rettungskräften erreicht werden kann. Seit 2018 gibt es die provisorische Leichtbauhalle, aus der Rettungswagen „16-1“ zu seinen Einsätzen startet. Die Einsatzkräfte sind in einem angemieteten Wohnhaus daneben untergebracht. „Die schönste Wache Kölns“, findet der Vorsitzende des Bürgervereins Kaspar Dick.
Mit diesem Provisorium soll Anfang 2o25 aber nun Schluss sein in Worringen - das freut auch Kaspar Dick. Sechs Millionen Euro hat der Bau an der St.-Tönnis-Straße gekostet, Verzögerungen gab es während der rund zweijährigen Bau- und noch längeren Planungsphase einige, zuletzt weil der Elektriker plötzlich aufgrund einer Insolvenz fehlte.
In der Wagenhalle haben sogar zwei Rettungswagen Platz - eingesetzt wird zunächst aber nur einer. 24 Stunden an 365 Tagen in Jahr sind drei Einsatzkräfte in Bereitschaft und können aus Worringen in die umliegenden Viertel im Kölner Norden ausrücken. „Die Stadt wächst, auch hier im Norden natürlich“, sagte Stadtdirektorin Andrea Blome vor einem Rundgang durch die neue Wache. Das sei auch ein Grund, warum eine Optimierung der Infrastruktur dringend notwendig sei.
Der Leiter der Feuerwehr Köln, Dr. Christian Miller, bestätigte am Freitag, dass einer der wichtigsten Faktoren die Zeit sei - nämlich wie lange die Einsatzkräfte bis zum Ort des Notrufs brauchen. „Nichts beeinflusst die Interventionszeit so sehr wie der Standort“, so Miller. In der Vergangenheit, sagte auch Kaspar Dick aus Worringen, sei die Obergrenze von acht Minuten teils deutlich überschritten worden.
Entstanden sind in dem Neubau nicht nur Aufenthalts- und Ruheräume, Umkleiden und Duschen, sondern auch Schulungsräume. „Wir sind gleichzeitig auch eine Ausbildungswache“, erklärt Bernd Klaedtke, Gebäudechef der Feuerwehr Köln. Noch fehlen die Möbel sowie eine Photovoltaikanlage auf dem Dach. Anfang Januar ist die Bauabnahme, danach kann der Betrieb starten.
Eine Besonderheit hat die Rettungswache in Worringen noch: „Wir haben auch für die Zukunft gebaut“, sagte Christian Miller am Freitag. Sollte irgendwann ein zweites Einsatzfahrzeug in der Rettungswache untergebracht sein, können weitere Räume für Einsatzkräfte einfach angebaut werden. Aktuell wird es jedoch nur den RTW „16-1“ in Worringen geben, weitere Fahrzeuge rücken im Ernstfall etwa aus den Wachen in Chorweiler oder Ehrenfeld an. Als ausgebildete „First Responder“ stehen in Worringen auch die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr als Ersthelfer zur Verfügung. „Das hat in der Vergangenheit zumindest einen Teil der Versorgungslücke schließen können“, sagte Bürgervereinsvorsitzender Dick.