AboAbonnieren

Wartezeit wegen CoronaWorringer Karnevalsprinz wird endlich proklamiert

Lesezeit 3 Minuten
Prinz Thomas II. (Büchel) steht auf der Bühne des Festkomitee Worringer Karneval.

Prinz Thomas II. (Mitte) war so lange designierter Prinz, wie niemand zuvor im Worringer Fastelovend. Jetzt ist er in Amt und Würden.

Jecke Worringer bejubelten ihr närrisches Oberhaupt, das schon 2019 gewählt worden war und viel Geduld mitbringen musste.

Der Spuk ist vorbei. In Worringen ist der Karneval zurück. Nach zwei Jahren Pandemie-Pause sind die karnevalsverrückten Jecken im Kölner Norden ganz heiß darauf, endlich wieder ihren Fastelovend so zu feiern, wie sie ihn kennen: traditionell, bunt und mit viel Tamtam. Auch Worringens neuer Festkomitee-Präsident Holger Miebach freut sich „dat et endlich widder loss jeiht“.

Wer die Worringer Jecken in der Session 2022/2023 regieren wird, weiß bei der Prinzenproklamation des Festkomitees Worringer Karneval jeder im voll besetzten Vereinshaussaal: Thomas Büchel steht als designierter Prinz Karneval seit April 2019 für den Worringer Männer-Gesang-Verein (MGV) in den Startlöchern. Gewählt hatten ihn damals die Vereinsmitglieder als Prinz Karneval für die Session 2021.

Die fiel coronabedingt ins Wasser. Auch 2022 konnte der Karneval aufgrund der Pandemie und dem damit verbundenen Verbot von Großveranstaltungen nicht in der gewohnten Form stattfinden. Büchel, sein mächtiger Hofstaat, der MGV und alle dem Festkomitee angeschlossenen Worringer Karnevalsgesellschaften trotzten der Pandemie, hofften auf ein baldiges Ende. Mit Erfolg!

Ehrenamtler Thomas Büchel hat persönliche Verbindung zu Prinzenmotto

Hin und wieder habe er sich schon gefragt, ob er jemals in Strumpfhosen auf der Bühne stehen werde, erzählte Büchel. Ausgestattet mit den Insignien der Macht (Prinzenkette, Zepter, Standarte der Worringer Prinzen) war er zuvor unter großem Jubel von Festkomitee-Präsident Holger Miebach zu Prinz Thomas II. proklamiert, und damit offiziell ins närrische Amt gehoben worden.

„Der Ehrenamtler un der Jeck, die han et Hätz om rächte Fleck“, lautet das Prinzenmotto, mit dem der 59-jährige Diplom-Ingenieur in den kommenden sechs Wochen die Worringer Jecken durch die Session führen will. Für ihn sei das Motto mehr als nur ein Slogan, sagte Büchel. Es sei vielmehr eine Lebenseinstellung.

„Denn ohne Ehrenamt und ohne Menschen, die das Herz am rechten Fleck haben, sind Veranstaltungen wie diese gar nicht möglich.“ Seit vielen Jahren engagiert sich Büchel ehrenamtlich in der Katholischen Pfarrgemeinde in Worringen, im Kirchenchor, der Kolpingsfamilie und im Worringer Karneval.

Proklamation in Worringen dauert bis spät in die Nacht

Bürgervereinsvorsitzender Kaspar Dick, der als Zeichen den symbolischen Ortsschlüssel übergab, würdigte die vielfältigen ehrenamtlichen Tätigkeiten Büchels. Thomas II. wiederum bedankte sich bei seiner Familie für die Unterstützung, bei seinem Hofstaat, der ihn immer wieder ermuntert habe, während der Corona-Zeit nicht aufzugeben, beim MGV fürs Durchhalten und beim Festkomitee für die langjährige Einführung in die „Tiefen des Worringer Karnevals“.

Der obligatorische Prinzenschlager, gesungen von Vicky Müsch und Andreas Becker-Axler, lud zum Schunkeln ein. Jubel vom Narrenvolk. Tusch von der Kapelle „Confetti“ und ihrem Leiter Peter Clemens. Die „MGV Dänzer“, tanzende Leibgarde seiner Tollität, eröffnete das mehrstündige Sitzungsprogramm mit Sängern, Rednern, Tanzgruppen aller fünf Worringer Karnevalsgesellschaften und dem Männer-Gesang-Verein mit flotten Tänzen zu aktuellen Karnevalshits.

Bis weit nach Mitternacht verfolgten Thomas „der Ewige“, wie er von einigen Karnevalisten wegen der langen Wartezeit auch genannt wird, und sein zwölfköpfiger Hofstaat das von Literat Fabian Dittgen zusammengestellte, abwechslungsreiche Programm aus einer Loge am Bühnenrand heraus. Der Karneval kann kommen. Thomas II. steht parat – in weißer Strumpfhose und blau-weißem Ornat.