Chorweilers Bezirksvertreter sind sich einig im Ziel, für mehr Verkehrssicherheit vor Schulen sorgen zu wollen. Das Ausscheren einer Fraktion sorgte für Unmut.
Verkehrschaos wegen „Elterntaxis“Bezirksvertreter fordern Konzept für Schulwegsicherheit in Köln-Worringen
Das Problem, mit dem die Katholische Grundschule (KGS) und die Gemeinschaftsgrundschule (GGS) in der Straße An den Kaulen zu kämpfen haben, findet sich vor vielen Grundschulen Kölns wieder: der zunehmende Hol- und Bringverkehr durch „Elterntaxis“. Das Ergebnis: Verkehrschaos zu den Stoßzeiten und unübersichtliche Situationen, die leicht zu Unfällen mit führen können. Seit dem Beginn des Schuljahres bemüht sich eine Elterninitiative darum, auf das Problem aufmerksam zu machen und für mehr Sicherheit auf den Schulwegen Worringens zu sorgen.
Auch die Mitglieder der Bezirksvertretung Chorweiler hatten die Verkehrssituation bereits thematisiert. In ihrer jüngsten Sitzung griffen sie das Phänomen nun auf und berieten gleich mehrere Anträge, die sich mit dem Thema auseinandersetzten.
Gemeinsamer Antrag fordert Konzept bis zu den Sommerferien
Ursprünglich hatte die SPD einen Antrag formuliert, in dem sie vorschlug, in An den Kaulen nach dem Modell einer „Schulstraße“ ein temporäres Durchfahrtverbot für Kraftfahrzeuge einzurichten, außerdem solle in gebührender Entfernung eine „Elternhaltestelle“ eingerichtet werden. Die SPD-Fraktion zog den Antrag jedoch schon zu Beginn der Beratung zurück – zugunsten eines gemeinsamen Antrages der Fraktionen von CDU, SPD, Grüne, die Linke, sowie des FDP-Vertreters Joshua Schlimgen.
Statt bereits konkrete Maßnahmen zu nennen, forderte dieser die Verwaltung auf, bis zu den Sommerferien ein Konzept zur Sicherung der Schulwege im Umfeld der Schulen zu erarbeiten, wobei auch die Verkehrssituation der umliegenden Straßen berücksichtigt werden solle. Im Anschluss solle ein solches Konzept auch für alle übrigen Grundschulen des Bezirks erstellt werden.
Grüne wollen „Kiss and Ride“-Parkplätze
Obwohl auch die Grünen den gemeinsamen Antrag mittrugen, hatten sie dennoch zusätzlich einen eigenen Antrag zum Thema eingebracht, in dem sie die Einrichtung von „Kiss and Ride“-Parkplätzen und zeitweise Durchfahrtverbote auch für weitere Schulen vorschlugen, etwa die GGS Riphahnstraße oder die Erich-Ohser-Schule in Pesch. Diese Schulen hätten auf Anfrage der Grünen den dahingehenden Wunsch geäußert, so Eike Danke (Grüne).
„Mit einer entsprechenden Prüfung zu warten, bis die Maßnahme in An den Kaulen umgesetzt ist, erschien uns zu lange, darum sollte dies parallel laufen“, begründete der Grünen-Fraktionsvorsitzende Wolfgang Kleinjans den eigenen Antrag.
Bei den übrigen Fraktionen kam dieses Vorgehen jedoch nicht gut an, vor allem nicht bei der SPD, die ihren Antrag zurückgezogen hatte. „Es liegt in unser aller Interesse, dass wir gemeinsam agieren, darum wäre es hilfreich, wenn sie ihren eigenen Antrag ebenfalls zurückzögen“, sagte etwa der Vorsitzende der SPD Inan Gökpinar. Das taten die Grünen nicht, doch konnten sie die übrigen Vertreter nicht von ihren Überlegungen überzeugen: Der gemeinsame Antrag wurde beschlossen, der Antrag der Grünen hingegen abgelehnt.