Ohne den Schatten der Bäume auf dem Schulhof der KGS Gutnickstraße fehlt den Schülern im Sommer Schutz vor der Sonne, so die Befürchtung.
ChorweilerBäume auf Schulhof in Roggendorf/Thenhoven gefällt – Eltern in Sorge

Ohne die gewohnte Baumgruppe wirkt der Schulhof der KGS Gutnickstraße ausnehmend kahl.
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Seit Jahren wartet die katholische Grundschule (KGS) Gutnickstraße darauf, dass endlich die dringend notwendige Erweiterung des Schulgebäudes in Angriff genommen wird. Grund für die lange Zeit des Stillstandes war der benachbarte Kindergarten. Dieser hätte aufgrund von Baufälligkeit schon lange abgerissen werden sollen, aber aufgrund des Pfuschs an der im Schulgebäude an der Berrischstraße eingerichteten neuen Kita wohl oder übel weitergenutzt werden musste.
Nun jedoch ist der Kindergarten Geschichte, der Abriss ist erfolgt. Die Grundschule erhält jetzt zunächst Modulbauten, um alle Schüler unterbringen zu können, bevor der Erweiterungsbau in Angriff genommen wird.
Rodung von Schulhofbäumen stößt auf Unverständnis
Der nun in Gang gebrachte Prozess bringe jedoch auch unerwartete Nebenwirkungen mit sich. Für Tobias Hasenäcker etwa, Vorsitzender des Bürgervereins Roggendorf/Thenhoven, erschloss sich nicht, warum zeitgleich mit der Entfernung der Bepflanzung auf dem Grundstück des Kindergartens auch die Bäume auf dem Schulhof der KGS gerodet wurden, eine Gruppe von neun Robinien.
„Die hatten keinerlei Berührungspunkt mit dem Grundstück des Kindergartens, warum sollten sie im Weg sein?“, sagt er. Der Schulhof sei nun kahl und vollständig unbeschattet, sagt Hasenäcker. „Wie soll das im Sommer werden, wenn die Sonne auf den Asphalt knallt und die Kinder keinen Schutz vor der Einstrahlung haben?“
Laut der Kölner Verwaltung hatte die Rodung der Schulhofbäume jedoch nichts mit dem Abriss des Kindergartens zu tun – die Robinien seien nicht mehr erhaltungsfähig gewesen, so ein Statement. Durch die Beanspruchung durch spielende Kinder sei der Boden um die neun Pflanzen so verdichtet gewesen, dass dies eine ausreichende Versorgung mit Wasser und Sauerstoff verhindert habe.
Im Zuge der geplanten Baumaßnahmen soll der Schulhof außerdem mit einem unterirdischen Versickerungsbecken ausgestattet werden, um in Zukunft bei Starkregenereignissen das Kanalnetz entlasten zu können. Dadurch wäre die Wasserversorgung der Bäume so nachhaltig gestört gewesen, dass sie es nicht überstanden hätten.
Ohnehin solle der Schulhof vollständig neu gestaltet werden, so die Stadt Köln, dabei werde auch an die Neupflanzung von robusteren, klimaangepassten Bäumen und die Verschattung des Geländes gedacht. In der anstehenden Bauphase werde der Schulhof als Baustellenfläche gebraucht, die Schüler sollen ihre Pausen in dieser Zeit auf dem benachbarten Spielplatz verbringen. Der liegt inmitten einer Baumgruppe und bietet reichlich Schatten.