Seit die Fassade falsch mit einer Chemikalie behandelt wurde, ist die Raumluft der Schule giftig.
Kampf gegen SchadstoffeDenkmalgeschützte Schule in Köln-Roggendorf wird endgültig abgerissen
Jetzt ist es amtlich: Der historische Teil des Schulgebäudes an der Berrischstraße wird abgerissen und durch einen Neubau ersetzt. Der Rat der Stadt Köln hat dies entschieden. Der seit gut vier Jahren andauernde Versuch, die Schadstoffbelastung der Raumluft durch Belüftung zu senken, um das Gebäude wieder nutzbar zu machen, wird damit endgültig aufgegeben. Dort sollte eine Kita entstehen. Auch wenn die Konzentration der Schadstoffe bereits deutlich reduziert worden sei, könne keine verlässliche Prognose abgegeben werden, wann diese ein unbedenkliches Niveau erreicht haben könnte.
Stadt Köln untersagt Nutzung der Anbauten als Kita
Gegen das externe Unternehmen, das die Fassade des Gebäudes mit einer wasserabweisenden Chemikalie behandelt hatte und das die Stadt als verantwortlich sieht, wurde im Dezember 2022 beim zuständigen Landgericht Köln Klage auf Schadenersatz eingereicht. Laut der Stadt Köln sei die Behandlung „unsachgemäß“ erfolgt, die empfohlene Menge der Flüssigkeit habe daraufhin „entgegen der Expertise einer Spezialfirma für denkmalgerechte Fassadensanierung sowie des Herstellers“ die 50 Zentimeter dicken Wände durchdrungen, die Raumluft ist seitdem mit giftigen Alkanen belastet.
Der Abbruch betrifft nur den historischen Teil des Gebäudes, später hinzugekommene Anbauten können erhalten bleiben. Einer Nutzung dieser Gebäudeteile in Kombination mit einem Modulbau durch eine Kindertagesstätte erteilte die Stadt jedoch eine Absage. Diese Lösung würde den Abläufen einer Kita nicht gerecht, so die Stadt in ihrer Pressemeldung. Roggendorf/Thenhoven verliert damit einen geschichtsträchtigen Bau: Das Schulgebäude stammt von 1865, bis 2005 war es als Schule genutzt worden.
„Wie war's in der Schule?“ Abonnieren Sie hier unseren Newsletter für Familien und Lehrende in der Kölner Region – immer mittwochs.