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Geduldsprobe für ElternNeue Kita in Merkenich lässt weiter auf sich warten

Lesezeit 2 Minuten
Eine Frau, mit einem Kind auf dem Arm, steht neben zwei Männern und einer Frau. Der Mann ganz rechts hält ein Papier in der Hand.

Viktoria Gase, Bruno Klais und Patricia Gase übergeben 250 Unterschriften für den Bau einer Kita an Bezirksbürgermeister Reinhard Zöllner (v.l.).

Weil es in Chorweiler viel zu wenig Kitaplätze gibt, haben Eltern Unterschriften gesammelt. Sie fühlen sich von der Stadt Köln im Stich gelassen.

Die Situation der Kindertagesbetreuung im Stadtteil Merkenich ist seit vielen Jahren mehr als angespannt – durch eine Mitteilung der Verwaltung in der Bezirksvertretung Chorweiler wurde vor kurzem noch einmal deutlich, wie sehr: Durch die rasant gestiegene Zahl von Kindern im Alter bis sechs Jahren im Ort hat sich die Betreuungsquote in den vergangenen fünf Jahren noch einmal verschlechtert – auf 52 Prozent im U3-Bereich, im Ü3-Bereich auf 28 Prozent.

15 Kitas sind entstanden, keine einzige davon in Köln-Chorweiler

Im Laufe eines Stadtteilfestes, bei dem die Liste auslag, waren 250 Unterschriften zusammengekommen. Gemeinsam mit Bruno Klais, dem Vorsitzenden des Bürgervereins, übergab eine Gruppe der Eltern die Liste an den Bezirksbürgermeister Reinhard Zöllner. „Hoffentlich wird die Problematik damit auch in der Verwaltung verstanden“, sagte er.

Klais zeigte sich verärgert darüber, dass die Verwaltung in ihrem neuen Sachstandsbericht zur Tagesbetreuung zwar den Bau von 15 neuen Kitas im vergangenen Jahr vermelden konnte, davon jedoch nicht eine einzige im Bezirk Chorweiler entstanden war. „Dabei gibt es bereits seit 2017 einen Ratsbeschluss, dass für die Kita in der Causemannstraße, die damals geschlossen worden war, eine neue Einrichtung zu schaffen sei“, sagte Klais.

„Das heißt, die Verwaltung sucht seit sechs Jahren nach einem Grundstück und findet keines.“ Dabei habe die evangelische Kirchengemeinde im Ort dem Liegenschaftsamt erst kürzlich eines ihrer Grundstücke zu diesem Zweck angeboten. „Dort habe man allerdings mit Desinteresse reagiert, wie man mir sagte“, so Klais.

Welche Auswirkungen die Situation auf die Familien des Ortes hat, wusste Patrica Gase zu berichten, stellvertretende Vorsitzende des Bürgervereins und Großmutter. „Bis zum August kommenden Jahres werde ich meine Enkelin beaufsichtigen“, sagte sie, „Was ist mit den Familien, deren Großeltern nicht in der Nähe wohnen?“