Auf dem Bild, das in diversen sozialen Netzwerken kursiert und das ihn mit dem AfD-Fraktionsvorsitzenden in der Bezirksvertretung Chorweiler, Philipp Busch, und mit umgehängten Karnevals-Orden der AfD zeigt, wirkt der Chorweiler Bezirksbürgermeister Reinhard Zöllner (CDU) alles andere als glücklich. Fakt aber ist: Das Foto ist kein Fake, Zöllner hat den Orden angenommen, umgehängt und sich damit fotografieren lassen.

Geschehen am Freitagnachmittag, 2. Februar, beim Prinzenempfang im City Center Chorweiler. Eingeladen hatten das Center und Bezirksbürgermeister Reinhard Zöllner. Eine öffentliche Veranstaltung, die allen in der Bezirksvertretung vertretenen Parteien, Gruppen oder Einzelmandatsträgern offensteht. Die AfD hatte dort, wie alle anderen Fraktionen auch, versucht, ihre Orden an die Frau und den Mann zu bringen. Bei den meisten Mandatsträgern allerdings mit mäßigem bis gar keinem Erfolg.

Zöllner wurde bei der Kommunalwahl auch mit den Stimmen der beiden AfD-Abgeordneten gewählt. Allerdings hat das keinen Einfluss auf das Ergebnis gehabt. Reinhard Zöllner hatte nie den Ruf, rechts außen zu stehen. Die Zusammenarbeit in der Bezirksvertretung lief weitgehend reibungslos ab, und der Bezirksbürgermeister grenzte sich wie alle anderen Fraktionen in der BV immer scharf gegen die AfD ab. Um so mehr fällt ihm der Orden nun auf die Füße.

„Ich möchte eines sehr deutlich sagen: Es war ein Fehler, diesen Orden nicht abzulehnen. In mitten einer fröhlichen, karnevalistischen Feier habe ich eine falsche Entscheidung getroffen, die ich sehr bereue. Den Orden anzunehmen, war ein dem Augenblick geschuldeter Fehler, für den ich um Nachsicht bitte. Ich bin seit nunmehr zehn Jahren Bezirksbürgermeister in Chorweiler. In dieser Zeit habe ich kontinuierlich unter Beweis gestellt, dass ich für Weltoffenheit und Demokratie einstehe, dass ich mich für ein friedliches Zusammenleben der vielfältigen Kulturen in unserem Stadtbezirk einsetze und dass ich mich ohne jeglichen Vorbehalt klar und deutlich von der rechtspopulistischen Politik der AfD abgrenze,“ erklärt Zöllner.

Klare Abgrenzung zur AFD

Und auch die Kölner CDU äußerte sich bereits: „Reinhard Zöllner hat eine Stellungnahme abgeben, der nichts hinzuzufügen ist“, erklärte der Kölner CDU-Vorsitzende Karl Alexander Mandl. „Es bleibt dabei, dass wir mit beiden Beinen fest auf dem Boden der Demokratie stehen. Weltoffenheit und Toleranz sind CDU pur und die Grundlagen unseres Handelns. Auch im Schulterschluss mit den anderen demokratischen Parteien werden wir uns immer gegen jede Form von Ausgrenzung, Antisemitismus und Intoleranz stellen und entschieden dagegen kämpfen. Die Feinde der offenen Gesellschaft sind unsere Feinde“, sagt Mandl.