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Schutz vor StarkregenStartschuss für 118-Millionen-Euro-Pumpwerk in Esch

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Spatenstich (von links nach rechts): Reinhard Zöllner, William Wolfgramm, Ulrike Franzke, Christian Gatke und Jürgen Werker.

Spatenstich (von links nach rechts): Reinhard Zöllner, William Wolfgramm, Ulrike Franzke, Christian Gatke und Jürgen Werker.

Durch seine Lage in einer Niederung ist Esch durch Starkregen besonders gefährdet. Nun soll das gesamte Entwässerungssystem erneuert werden.

Die Sorge vor Überflutungen durch Starkregen treibt Eigenheimbesitzer vielerorts um – in Esch allerdings wissen die Menschen, wovon sie reden: Bei der Flutkatastrophe von 2021 gehörte der Stadtteil zu den am stärksten betroffenen Teilen der Stadt. Ulrike Franzke, Vorständin der Stadtentwässerungsbetriebe (StEB), sagte: „Wir hatten hier in der Vergangenheit Schäden mit schweren Auswirkungen, darum haben wir uns entschieden, das ganze System der Entwässerung auf den Prüfstand zu stellen und durch eine neue technische Gesamtlösung zu ersetzen.“

Zentraler Bestandteil des Vorhabens: Der Neubau des Abwasserpumpwerks in der Martinusstraße. Mit einem symbolischen Spatenstich gab Franzke dort nun gemeinsam das Signal zum Beginn der Arbeiten mit folgenden Personen: William Wolfgramm, Dezernent für Klima, Umwelt, Grün und Liegenschaften, Bezirksbürgermeister Reinhard Zöllner, dem StEB-Geschäftsbereichsleiter Christian Gatke und Projektleiter Jürgen Werker.

Pumpwerk als neues Herzstück

Neben dem neuen Pumpwerk, laut Gatke das „Herzstück des ganzen Systems“, gehören zu dem Vorhaben drei weitere Bauabschnitte: Auch die Zuleitungen von Schmutz- und Regenwasser aus Pesch zum Pumpwerk, die Ableitung des Regenwassers zum Kölner Randkanal und die Ableitung des Schmutzwassers ins Klärwerk Langel werden durch moderne Anlagen ersetzt.

Bisher führen eine Druckleitung und ein offener Vorflut-Kanal Schmutz- sowie Regenwasser aus Pesch getrennt zum Escher Pumpwerk, von dort aus wird das Schmutzwasser über eine weitere Druckleitung zum Klärwerk in Langel geführt. Regenwasser wird dort in einem 5800 Kubikmeter großen Becken gesammelt und über einen offenen Graben zum Kölner Randkanal geleitet.

Zwei Kilometer langer Stauraumkanal

Die Zuleitungen aus Pesch sollen nun durch einen gemeinsamen, fast zwei Kilometer langen Stauraumkanal ersetzt werden, der 3500 Kubikmeter zusätzliches Rückhaltevolumen bieten soll. „Im neuen Pumpwerk lassen sich noch einmal zusätzliche 1650 Kubikmeter Stauraum aktivieren, so dass wir das Rückhaltevolumen deutlich erhöhen können“, sagt Gatke.

Der offene Graben zum Randkanal soll durch unterirdische Druckleitungen mit einer Kapazität von vier Kubikmetern Wasser pro Sekunde ersetzt werden – „bisher liegt die Kapazität bei zwei Kubikmetern“. Die sanierungsbedürftige Druckleitung zum Klärwerk in Langel wird durch eine zweite Leitung ergänzt.

Die jetzt beginnenden Arbeiten am Pumpwerk sollen Ende 2025 abgeschlossen sein, der Bau des Stauraumkanals im Frühjahr 2024 beginnen, gefolgt vom Bau der Leitungen zum Randkanal im Herbst 2024. Inklusive des Abbruchs des bestehenden Pumpwerks sollen alle Arbeiten 2027 abgeschlossen sein. Insgesamt plant die StEB mit Kosten von 118 Millionen Euro. „Es ist für uns ein sehr wichtiges Projekt“, sagt Franzke und bedauert, dass die Arbeiten mit Unannehmlichkeiten für die Anwohner verbunden sein werden. „Das ist bei einem Projekt von dieser Größenordnung leider nicht zu vermeiden“, sagt sie.