Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

ChorweilerAnwohner beklagen Gebäudeschäden durch Kanalarbeiten in Esch

Lesezeit 3 Minuten
Vor allem die eingesetzten Bagger sollen die Erschütterungen auslösen, die die Anwohner für die Schäden an ihren Häusern verantwortlich machen.

Vor allem die eingesetzten Bagger sollen die Erschütterungen auslösen, die die Anwohner für die Schäden an ihren Häusern verantwortlich machen.

Hauseigentümer in Esch führen Schäden an ihren Häusern auf Erschütterungen durch Bauarbeiten für den neuen Stauraumkanal zurück.

Die Arbeiten zur Verlegung des neuen Stauraumkanals zwischen Esch und Pesch schreiten stetig voran. Zu sehen ist dies zurzeit vor allem zwischen Auweiler Straße und Pescher Straße, dort werden die Elemente der Stahlbetonrohre, die einen beeindruckenden Innendurchmesser von 3,40 Meter aufweisen, in offener Bauweise in einer Tiefe von acht Metern im Boden verlegt. Um die Baugrube abzusichern, kommen sogenannte Verbauboxen zum Einsatz, die die Grubenwände abstützen und mithilfe eines Baggers eingesetzt werden. Zuletzt informierten die Stadtentwässerungsbetriebe (Steb) die Escher Bürger über den Bau des Ableitungssystems, der in der nächsten Phase des Bauprojekts ansteht.

Doch unter den Anwohnern im Umkreis der bisherigen Bauarbeiten bricht sich Unmut Bahn. Vor allem unter den Bewohnern der parallel verlaufenden Straße Am Entenpfuhl „in zweiter Reihe“, deren Grundstücke nicht direkt an die Baustelle angrenzen, sondern sich auf der anderen Seite der Straße befinden. Eine ganze Reihe von Ihnen berichtet von Schäden an ihren Eigenheimen, die sie auf die Arbeiten hinter ihren Grundstücken zurückführen, denn dank dieser würden ihre Häuser wackeln und beben.

Der Graben der Bauarbeiten für den Stauraumkanal zieht sich entlang des westlichen Ortsrandes von Esch.

Der Graben der Bauarbeiten für den Stauraumkanal zieht sich entlang des westlichen Ortsrandes von Esch.

Anwohner beklagen Schäden und mangelnde Kommunikation

„Wir haben Risse im Haus, überall“, sagt etwa Chris Heininger, weitere seiner Nachbarn berichten von ähnlichen Schäden. Schuld daran seien die Erschütterungen durch die schweren Bagger, die Bodenvibrationen auslösen würden, denn die Baggerführer würden „unsachgemäß“ arbeiten. „Die Bauteile werden nicht in den Boden gedrückt, sondern gerammt“, so Heiningers Beobachtung. Auf Ansprache reagierten die Baggerführer aggressiv, die ausführende Baufirma hingegen gebe sich unerreichbar und reagiere nicht auf die Kontaktversuche der Anwohner.

Auch durch die Steb fühlen sich die Betroffenen vernachlässigt. „Die Anwohner der direkt an die Baustelle angrenzenden Häuser wurden schriftlich informiert, die Häuser fotodokumentiert, zum Teil wurden dort auch Seismografen aufgestellt“, so eine weitere betroffene Person. „Wir in der zweiten Reihe hingegen haben im Vorfeld keinerlei Information erhalten.“ Erst auf massives Drängen hin habe das städtische Unternehmen Bausachverständige zu den Bewohnern der „zweiten Reihe“ geschickt. Schäden an den Häusern habe der Gutachter teilweise auf eine „mangelhafte Verarbeitung“ beim Bau der Häuser geschoben.

Die Steb betont in einer Stellungnahme, dass sie die Beschwerden der Anwohner ernst nehme. Mit der Baufirma finde ein intensiver Austausch über das Problem statt. „Die Baufirma ist verpflichtet sicherzustellen, dass die zulässigen Grenzwerte für Erschütterungen eingehalten werden“, so eine Sprecherin des Unternehmens.

Heininger hingegen sieht auch die Steb in der Verantwortung. „Nicht nur die Firma ist in der Haftung, auch der Auftraggeber“, sagt er. Er kündigt die Absicht der Betroffenen an, ein eigenes unabhängiges Gutachten in Auftrag geben zu wollen: „Wir trauen der ganzen Sache nicht mehr.“