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„Bedauerlich“AOK und Bezirkspolitik stellen sich hinter „Kümmerei“ in Chorweiler

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Der  Vorstand der AOK Rheinland/Hamburg Michael Mohrmann, hier bei einer Veranstaltung in der Kümmerei 2023, hat sich in einem Statement für den Erhalt stark gemacht.

Der Vorstand der AOK Rheinland/Hamburg Michael Mohrmann, hier bei einer Veranstaltung in der Kümmerei 2023, hat sich in einem Statement für den Erhalt starkgemacht.

Eine Änderung des Gesetzes für die Verstärkung der Gesundheitsversorgung stellt den Weiterbetrieb der Kümmerei infrage.

Seit Herbst 2021 ist „die Kümmerei“ in der Ladenzeile der Lyoner Passage ansässig. Angelehnt an das Konzept eines Gesundheitskioskes, das die Gesundheitsversorgung in kommunalen Strukturen verbessern soll, führt sie Beratungsangebote verschiedener Einrichtungen unter einem Dach zusammen: So finden sich hier nicht nur medizinisches Personal und Gesundheitsfachleute, sondern auch Sozialarbeiter, Pädagogen und Arbeitsvermittler.

So soll ein ganzheitlicher Ansatz geboten werden, der über den rein medizinischen Blickwinkel hinausgeht und soziale Aspekte mitberücksichtigt. Nicht zuletzt finden sich unter den Mitarbeitenden Sprecher von 13 verschiedenen Sprachen, was sie für viele Angehörige anderer Nationalitäten, die nicht so gut Deutsch sprechen, zur wichtigen Anlaufstelle macht. Als Modellversuch ist die Finanzierung der Kümmerei bis Ende 2024 gesichert.

Finanzierung durch Krankenkassen nicht mehr Teil des Gesetzes

Eine Änderung des geplanten Gesundheitsversorgungsstärkungsgesetzes (GVSG) stellt den Weiterbetrieb über 2024 hinaus nun jedoch infrage: Laut des aktuellen Referentenentwurfs von Mitte April ist die Finanzierung von Gesundheitskiosken und Gesundheitsregionen durch die Krankenkassen nicht mehr Bestandteil des Gesetzes. Beide Maßnahmen hätten die Arbeit der Kümmerei abgedeckt, doch diese Sicherheit fällt jetzt weg.

Die AOK Rheinland/Hamburg, neben der Stadt Köln einer der wesentlichen Träger der Kümmerei, hat sich bereits hinter die Einrichtung gestellt: Matthias Mohrmann, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der AOK Rheinland/Hamburg, bezeichnet es in einem Statement als „bedauerlich, dass ein Gesetz, dessen Zielsetzung es war, die medizinische Versorgung in den Kommunen zu stärken, in der politischen Abstimmung so sehr geschliffen wurde, dass es mit der ursprünglichen Ambition nur noch wenig gemein hat“.

Sein Unternehmen sei nach wie vor überzeugt, dass es einer intelligenten Vernetzung von Angeboten bedürfe, den eingeschlagenen Weg werde es auch weiter beschreiten. Er appellierte an die Regierung, das Ziel der Stärkung der Gesundheitskioske nicht aufzugeben.

Auch die bezirkliche Politik hat sich nun für den Erhalt und Weiterbetrieb der Kümmerei ausgesprochen. In der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung Chorweiler hatten zunächst die Grünen einen Antrag zur Diskussion gestellt, in dem Rat und Verwaltung der Stadt Köln aufgefordert wurden, für die weitere finanzielle Unterstützung über 2024 hinaus zu sorgen, da die „Anzahl der Kontaktaufnahmen“ eindrücklich einen ungedeckten Bedarf für eine derartige Einrichtung belege.

Beschlossen wurde letztlich ein praktisch gleichlautender gemeinsamer Antrag der Fraktionen von CDU, SPD, Grünen sowie des FDP-Vertreters Joshua Schlimgen, der die Verwaltung aufforderte, den Betrieb sicherzustellen. „Die Kümmerei hat einen sehr hohen sozialen Stellenwert und hat viele Themen vorangetrieben“, sagte etwa Norbert Schott, Fraktionsvorsitzender der CDU.