Den Dialog mit China beleben - das war ein Ziel des China-Tags in Köln.
China-Tag in KölnNeues Konzept im Museum ging mehr in die Tiefe
„Der freie Austausch von Ideen muss aufrecht erhalten werden“, mahnte Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) bei der der Eröffnung des China-Tags. Im VHS-Forum und im Rautenstrauch-Joest-Museum fand am Sonntag der China-Tag statt.
Anders als bei den China-Festen der vergangenen Jahre auf dem Roncalliplatz gab es bei dieser Auflage mehr Inhaltliches. So wurde bei Podiumsdiskussionen sowohl über Perspektiven von Frauen in der deutschen und chinesischen Arbeitswelt als auch über den Wert und Wandel von Städtepartnerschaften diskutiert. Reker, die zuletzt im September mit einer Kölner Delegation in Peking und Shanghai zu Gast war, betonte, dass der Schüleraustausch intensiviert werden solle. Das Eintauchen in die Kultur des anderen sei „das beste Mittel für gutes Miteinander“.
Vielfältige Einblicke in die Kultur
Ohne eine lange Reise auf sich zu nehmen, konnten die Besucherinnen und Besucher im Museum vielfältige Erfahrungen mit der chinesischen Kultur machen. Viele Chinesinnen und Chinesen, die in unterschiedlichen Vereinen organisiert sind, waren gekommen, um Einblicke in ihr Heimatland zu vermitteln.
„Die Laterne hänge ich in meinem Zimmer auf“, freute sich der sechsjährige Jonas, eines der zahlreichen Kinder, die im Museums-Begegnungsraum ‚Space4Kids‘ unermüdlich bastelten und spielten. Eine Vielzahl bunter Laternen in Eulen oder Hasenform, gelber Glückknoten und roter Scherenschnitte dürften nach dem China-Tag Kölner Kinderzimmer zieren.
Mitmachaktionen für Familien kamen sehr gut an
„Ich wusste gar nicht, dass heute China-Tag ist und freue mich umso mehr“, sagte ein Vater, der mit seinem Sohn unterwegs war. Extra gekommen war dagegen eine Gruppe von vier jungen Familien, die sich zwischen Basteln und Diabolo-Spielen eine Square-Dance-Vorführung ansah. Die Mitmach-Aktionen für Familien kamen gut an.
Ebenfalls auf Interesse stieß das Go-Spiel, mutmaßlich das komplexeste Brettspiel der Welt. Es gilt dabei, taktisch klug bis zu 360 schwarze und weiße linsenförmige Steine auf einem Brett zu platzieren. Im Foyer des Museums direkt vor dem indonesischem Reisspeicher spielten Pierre-Alain Chamot und sein Sohn Fabrice eine Partie nach der anderen. Beide sind im Kölner Go-Club, dessen Mitglieder im ‚Space4Kids‘ Interessierten die Grundzüge des Spiels nahebrachten. „Die Kombination von Ästhetik und logischem Denken fasziniert mich besonders“, erklärte Pierre-Alain Chamot.
Verkleiden im Hanfu-Gewand
Nur auf die Ästhetik hingegen zielte das Angebot des Vereins der chinesischen traditionellen Kultur zum Studium und Austausch in Deutschland. Besucherinnen und Besucher konnten an ihrem Stand im Foyer in traditionelle Hanfu-Gewänder schlüpfen. In langen Kleidungsstücken aus fließendem Stoff, verziert mit aufwändigen Stickereien wirkten sie wie aus einer Zeitmaschine entstiegen - perfekt für einen Post in den Sozialen Netzwerken.
Mit dem neuen Konzept nutzte die Stadt auch verstärkt vorhandene Ressourcen. „Das Rautenstrauch-Joest-Museum mit dem Begegnungsraum ‚Space4Kids‘ und das Forum Volkshochschule sind bewährte Veranstaltungsorte für Kultur und politische Bildung. Der China-Tag im neuen Format erfüllt damit auch einen Bildungsauftrag und trägt damit zum selbst gesteckten Ziel der Stadt Köln bei, die China-Kompetenz in Köln zu stärken“, hatte die Stadt im Vorfeld mitgeteilt.