Bundesgesetz zu ProstitutionEnde des Straßenstrichs in Köln?
Köln – Am Eigelstein bieten sich Prostituierte an, im Bahnhofsumfeld warten Stricher auf Kundschaft – es sind Szenen, wie sie sich in jeder Großstadt abspielen. Während der Bundestag in Berlin ein neues Prostitutionsgesetz verabschieden will, wünscht sich Kölns SPD-Chef Jochen Ott eine öffentliche Debatte zu diesem Thema. „Letztmals wurde in Köln bei der Verlegung des Straßenstrichs zur Geestemünder Straße diskutiert“, sagt er. Denn die Auswirkungen des Gesetzes, das Ende 2017 in Kraft treten soll, sind derzeit nicht abzusehen. Bislang sei nicht erfasst, wie viele Prostituierte es in Köln gibt.
Prostitution soll laut Gesetzentwurf als Gewerbe bei der Stadt angemeldet werden müssen. Erst nach einem Beratungsgespräch über Gesundheitsrisiken und Ausstiegsmöglichkeiten sollen Prostituierte ihrer Arbeit nachgehen dürfen. „Wir wollen Zwangsprostitution zurückdrängen. Vielleicht ist es auch das Ende des Straßenstrichs“, sagt der SPD-Bundestagsabgeordnete Martin Dörmann.
Vermutlich müssten bei der Stadt neue Stellen geschaffen werden, um die Gewerbe-Anmeldung zu kontrollieren. Im Großbordell Pascha bieten zwei Beratungsstellen bereits Gespräche an. „Ein positiver Effekt der Gesetzesdebatte“, bilanziert Ott. Das Gesetz sieht zudem vor, dass alle Bordellbetriebe neu angemeldet werden müssen, die Betreiber dürfen nicht vorbestraft sein. (tho)