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Blutiger Streit im FitnessstudioAngeklagter abgetaucht – Prozess geht dennoch weiter

Lesezeit 2 Minuten
Gerichtsakten im Kölner Landgericht

Gerichtsakten im Kölner Landgericht (Symbolbild)

Köln – Im Prozess um einen blutigen Messerangriff in einem Fitnessstudio in der Südstadt hat sich der Angeklagte (42) dem Prozess entzogen. Wie eine Landgerichtssprecherin auf Nachfrage bestätigte, war der Mann am vergangenen Verhandlungstag nicht erschienen. Ob ein Haftbefehl gegen den Angeklagten erging, blieb zunächst unklar. Trotz des fehlenden Angeklagten hatte die 13. Große Strafkammer den Prozess fortgesetzt. Ein Urteil in dem Fall ist wie geplant für kommenden Freitag vorgesehen.

Streit im Fitnessstudio

Laut der Anklageschrift war am 27. Mai 2019 zwischen dem Angeklagten und seinem späteren Opfer ein Streit im Umkleideraum des Fitnessstudios ausgebrochen. Angeblich, weil der in dem Verfahren als Nebenkläger auftretende Geschädigte seine Schuhe in einen Spind gestellt hatte, welchen der Angeklagte für sich reklamierte. Die darauffolgende Auseinandersetzung soll aber von Umstehenden beendet worden sein, woraufhin die beiden Streithähne zum Training gingen. Im Anschluss daran sollen sie aber erneut in der Umkleidekabine aneinandergeraten sein. Dabei soll der Angeklagte gefragt haben: „Was guckst du? Hast du ein Problem?“ Dann soll er ein Messer gezogen und auf sein Gegenüber eingestochen haben, bevor er über einen Notausgang flüchtet. Das Opfer wurde dabei lebensgefährlich verletzt, konnte aber durch eine Not-OP gerettet werden.

Im Prozessverlauf wurde bekannt, dass der 42-jährige Türke wegen Raubes vorbestraft und zwischen 2003 und 2006 in Haft saß. Danach wurde er in sein Heimatland abgeschoben. 2013 durfte er vor dem Hintergrund einer Familienzusammenführung mit seiner deutschen Ehefrau zurückkehren. Das Paar hat inzwischen drei Töchter.