Stammkunden bedauern dasBlumen Pitschak verlässt den Kölner Hauptbahnhof

Aus für das Blumengeschäft im Hauptbahnhof: Im Moment läuft der Ausverkauf, Ende des Monats wird geschlossen.
Copyright: Hanano
Köln – Noch leuchtet der weiße Schriftzug „Pitschak“ in Großbuchstaben über dem Blumengeschäft im Kölner Hauptbahnhof. Doch in wenigen Tagen ist Schluss, dann erlischt der Firmenname. Am 31. Januar schließt Rafaela Pitschak ihr Geschäft. Ende Mai wäre der Mietvertrag für das Ladenlokal direkt am Eingang des Hauptbahnhofs ausgelaufen. „Aber auf den letzten Metern ist uns die Luft ausgegangen“, erzählt die Geschäftsführerin.
In den großen Schaufenstern hängen Schilder, die auf Rabatte hinweisen, „ausgenommen Schnittblumen und Topfpflanzen“. Im Geschäft leeren sich allmählich die Regale, während sich die Angestellten weiter um die Kunden kümmern. Bei Pitschak bekommen sie nicht nur Sträuße „zu jeder Jahreszeit und zu jedem Anlass“, sondern auch die passenden Vasen, Töpfe, Schalen, Dekorationen – Kunsthandwerk aus dem oberen Preissegment. Jetzt muss alles raus.
Viele ihrer Mitarbeiter hätten sich schon beruflich neu aufgestellt, erzählt Rafaela Pitschak. „Als Florist ist man nicht arbeitslos.“ Die Fachkräfte würden gesucht. Zeitweise hat sie zwölf Floristen beschäftigt, zum Schluss ist noch mehr als die Hälfte dabei, geöffnet hat das Geschäft vom frühen Morgen bis zum späten Abend, von 7 bis 21 Uhr. Auch am Wochenende.
Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Köln zählt aktuell 213 Blumenläden. Dazu gehören der Einzelhandel mit Blumen und Pflanzen ebenso wie Geschäfte mit Floristenbedarf. Ihre Zahl dürfte in den vergangenen Jahren deutlich gesunken sein. Auch der Nachwuchs macht sich rar. Im vergangenen Jahr legten neun Auszubildende ihre Prüfung zum Floristen ab. Im Jahr 2010 waren es noch 41. Seitdem ging es – mit zwei Ausnahmen in den Jahren 2013 und 2017 – deutlich abwärts bis auf den bisherigen Tiefpunkt 2018. Auffällig ist aber auch, dass mehr Ausbildungsverträge abgeschlossen werden, als anschließend Prüfungen abgelegt werden. In manchen Jahren hat jeder Vierte Floristen-Azubi die Ausbildung nicht beendet.
Zu den Floristik-Fachgeschäften, die schließen, gehört nun auch Blumen Pitschak. Viele Stammkunden bedauerten das, sagt die Geschäftsführerin. Wer im Hauptbahnhof also demnächst noch schnell ein Sträußchen für die Liebste oder den Liebsten besorgen möchte, wird sich nach Alternativen umschauen müssen.