Tatverdächtige sollen sich in dem Gebäudekomplex gegenüber dem Savoy-Hotel aufhalten.
Nach Halsketten-ÜberfällenPolizei durchsucht Unterkunft an Nord-Süd-Fahrt
Die Kölner Polizei hat bei der Bekämpfung der zunehmenden Halsketten-Raubüberfällen eine Unterkunft an der Nord-Süd-Fahrt durchsucht. Dies bestätigte die Kölner Behörde. „Wir haben Hinweise, dass sich Tatverdächtige dort aufhalten“, sagte eine Polizeisprecherin der Rundschau. Am Mittwochnachmittag waren Ermittler rund eine Stunde in den Räumlichkeiten. Auch das Jugendamt nahm an der Aktion teil. Dabei wurden Personalien aufgenommen und Beweismittel gesucht. „Es sind Sachen sichergestellt worden“, ergänzte eine Sprecherin. Ergebnisse lagen am Mittwoch zunächst nicht vor.
Halsketten-Überfälle in Köln: 70-Jährige vor dem Savoy-Hotel attackiert
Der Ort der Durchsuchung liegt in einem Gebäudekomplex gegenüber dem Savoy-Hotel. Auf dem Areal ist üblicherweise eine Jugendherberge beheimatet. Die Polizeiaktion fand im Backpacker-Hostel statt. Die Räumlichkeiten wurden von der Stadt angemietet. Dort sind laut Polizei unbegleitete Kinder und Jugendliche, überwiegend nordafrikanischer Staatsangehörigkeit untergebracht. Laut Stadt leben in den Räumen seit rund zwei Jahren bis zu 100 unbegleitete Jugendliche. Die zahlreichen Überfälle, hauptsächlich auf Senioren, sorgen seit Tagen für Unruhe im Eigelstein-Viertel, Agnesviertel und Ebertplatz.
Am Montag wurde eine 70-Jährige neben dem Savoy-Hotel attackiert und versucht, ihre Kette zu rauben. Aber nicht nur ältere Menschen werden überfallen, auch einem 19-Jährigen wurde unlängst die Halskette geraubt. Am Tatort Eigelstein geht die Polizei von tatverdächtigen Kindern und Jugendlichen aus, größtenteils mit nordafrikanischen Staatsangehörigkeiten — möglicherweise leben sie derzeit in dem Gebäude an der Nord-Süd-Fahrt. In einem Fall gab sich ein Angreifer als 13 Jahre alt aus. Die Polizei prüft das Alter mit einem Altersgutachten. „In vereinzelten Fällen agieren die Täter rücksichtslos und brutal und nehmen eine Verletzung der Opfer in Kauf“, sagte eine Polizeisprecherin. Bezirksbürgermeister Andreas Hupke fordert einen Arbeitskreis von Politik, Ordnungsamt, Sozialamt und Polizei, um geeignete Maßnahmen zu treffen. „Die Polizei kann das Problem nicht alleine lösen. Die Beamten brauchen Unterstützung“, betont Hupke.