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Autobahnen in KölnErmittler stellen rekordverdächtige Mengen an Drogen sicher

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Traurige Höchststände verzeichnete der Zoll bei Drogenfunden.

Traurige Höchststände verzeichnete der Zoll bei Drogenfunden.

Bei der Suche nach dem Rauschgift mussten die Fahnder ganz genau hinschauen.

Dass die Autobahnen im Großraum Köln eine Schmugglerroute aus den Niederlanden oder Belgien sind, ist erstmal nichts Neues. Doch in den vergangenen Wochen und Monaten haben Ermittler rekordverdächtige Mengen an Drogen auf den Autobahnen in Schmuggler-Fahrzeugen sichergestellt. Rund 70 Kilogramm Kokain, fast 31 Kilogramm Marihuana, mehr als sieben Kilogramm Crystal-Meth, knapp fünf Kilogramm Amphetamin sowie fast vier Kilogramm Heroin zogen die Beschäftigten der Kölner Kontrolleinheit aus dem Verkehr.

Insgesamt neun Männer aus Slowenien, Belgien, Polen, Slowakei, Niederlande und Serbien im Alter zwischen 25 und 68 Jahren wurden auf dem Weg aus den Niederlanden oder Belgien auf verschiedenen Autobahnen im Großraum Köln und Bonn von Zollstreifen kontrolliert. „Nach widersprüchlichen Angaben zum Grund und der Route ihrer Reisen verriet ein Drogenwischtest an den Handflächen der Männer den Kontakt mit Betäubungsmitteln“, sagte Jens Ahland vom Hauptzollamt Köln.

Spezielle Verstecke für Drogen

Bei der Suche nach dem Rauschgift mussten die Fahnder ganz genau hinschauen. „Speziell eingebaute Drogenverstecke in Autos sind für uns nichts Neues. Bei diesen Schmugglerfahrzeugen fanden wir die Drogen hinter dem Armaturenbrett oder Handschuhfach, im Motorraum und in doppelten Böden im Kofferraum oder der Reserveradmulde. Bei dem mit 68 Jahren ältesten Drogenschmuggler aus den Niederlanden, fanden wir mit fast 33 Kilogramm Kokain die größte Einzelmenge. 30 szenetypische Kokainziegel waren im Kofferraum unter einer massiven Metallplatte versteckt, welche sich erst bei gedrücktem Knopf für die Heckscheibenheizung und zeitgleichem Betätigen eines Magnetschalters öffnen ließ. Den passenden Magnet hatten meine Kollegen zuvor an einer Schnur am Handgelenk des Mannes entdeckt“, sagte Ahland weiter.

Schmuggler mit Koks im Bauch

Nicht nur auf den Straßen sind die Fahnder unterwegs: „Die Bekämpfung des Drogenschmuggels in Zügen oder Reisebussen gehört für uns ebenfalls zum täglichen Geschäft. Vor allem die Größenordnung der Einzelaufgriffe hat in den letzten Jahren spürbar zugenommen. Eine junge Frau war mit mehr als zwei Kilogramm Kokain in ihrer Laptoptasche unterwegs“, erklärt der Zollsprecher. „In absolute Lebensgefahr begeben sich manche Schmuggler, wenn sie die Drogen in ihrem Körper verstecken. Einen für uns traurigen Rekord stellte vor knapp zwei Jahren ein 39-jähriger nigerianischer Busreisender mit mehr als einem Kilogramm Kokain im Bauch auf.“ Um die Drogen auszuscheiden, werden die Schmuggler in Krankenhäuser gefahren.