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Bilanz des Hauptzollamts KölnHund aus dem Tierheim erschnuppert 30 Kilo Opium

Lesezeit 2 Minuten

Rauschgifthund Finch unterstützt die Zollfahnder.

Köln – Finch hat ein feines Näschen. Was er erschnuppert, ist oft ebenso kostbar wie verboten. Zum Beispiel die 30 Kilo Opium, die er in Nähmaschinen aus dem Irak entdeckte. Marktwert des Stoffs: 400 000 Euro. Schon deshalb dürfte es sich gelohnt haben, dass die Kölner Zollfahnder den Schäferhund vor drei Jahren aus dem Tierheim holten. Die Bilanz des Hauptzollamtes für 2020 im Einzelnen:

Rauschgiftschmuggel

3,3 Tonnen illegale Drogen haben die Kölner Fahnder sichergestellt. 1165 Kilogramm Marihuana und 1639 Kilogramm Kath (ein Rauschmittel aus Ostafrika) machen den Löwenanteil aus. Ins Netz gingen den Beamten fast ein Zentner Heroin, 58,5 Kilo Kokain, weit über 100 000 Ecstasy-Pillen. 31.4 Kilo Chrystal Meth, 275,8 Kilo Amphetamine und 104,7 Kilo Haschisch. Geschmuggelt wurde in Paketen und Briefsendungen, in Autos, Reisebussen und Zügen. Bei Heroin, Haschisch und Marihuana entdeckten die Fahnder drei Mal mehr als im Vorjahr, bei Chrystal Meth sogar vier Mal mehr.

Produktpiraterie

Taschen, Uhren, Schuhe, Brillen, Bekleidung, Mobiltelefone nebst Zubehör – alles, was man an Markenartikeln nachmachen kann, wird gefälscht. 3343 Mal fielen solche Produkte auf, die Zollfahnder zogen 136 100 Gegenstände aus dem Verkehr, darunter auch gefährliches Kinderspielzeug.

Unversteuerte Zigaretten

Rauchen ist nicht nur gesundheitsgefährdend, sondern auch immer teurer. Tabakwaren, die am Zoll vorbei geschleust werden, sind unversteuert und damit billiger. 2,8 Millionen Glimmstängel beschlagnahmte der Kölner Zoll 2020 allein am Flughafen. Die Frachtsendungen kamen aus China, Hongkong und den Vereinigten Arabischen Emiraten und sollten an Privatpersonen in Großbritannien gehen. Meist als Luft- oder Wasserfilter deklariert, fiel beim Durchleuchten der Pakete die leicht erkennbare Form von Zigarettenstangen ins Auge.

Artenschutz

Tierfreunde waren es ganz sicher nicht, die die kleinen Echsen in kleine Stoffpuppen verpackt haben, um sie so durch den Zoll zu bringen: Zehn Tiere überlebten diesen Schmuggelversuch ohne ausreichende Belüftung nicht. Sichergestellt wurden außerdem Schildkröten, Baumschleichen und Krötenechsen aus Mexiko – alles Tiere, die unter Artenschutz stehen. Sie waren in Süßigkeiten, Spielsachen oder Souvenirs versteckt. Aus dem Verkehr gezogen wurden auch 130 Produkte, in denen unter Artenschutz stehende Tiere verarbeitet wurden. So etwa Handyhüllen aus Pythonleder oder Kleidungsstücke aus Krokodilshaut.