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Betrug in ganz großem Stil?Berater und Zahnarzt müssen sich vor Gericht verantworten

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Landgericht Köln (1)

Das Kölner Landgericht

Köln – Wegen besonders schweren Betrugs, Nötigung, Vortäuschen einer Straftat sowie Steuerhinterziehung stehen seit Mittwoch ein Zahnarzt (39) und ein Unternehmensberater (40) vor dem Landgericht. Sie sollen mittels einer Briefkastenfirma von März bis September 2016 bei verschiedenen Lieferanten Elektronikgeräte im Gesamtwert von rund 2,3 Mio. Euro bestellt haben, ohne diese zu bezahlen.

Unter anderem erwarben sie Spielkonsolen, Apple iPhones, Monitore, Tablets sowie Navigationsgeräte in großen Stückzahlen. Die Geräte seien an gutgläubige Dritte sowie auf dem „Schwarzmarkt“ weiterverkauft worden, so die Anklage. Gegenüber dem Finanzamt sollen ferner falsche Angaben zur angefallenen Umsatzsteuer gemacht worden sein.

Mit der Mafia gedroht

Zur Verschleierung der Taten sollen die Männer Anteile der Briefkastenfirma an einen Strohmann veräußert haben. Als dieser aus der Firma aussteigen wollte, soll diesem mit der Einschaltung der „Mafia“ gedroht worden sein.

Ferner täuschten die beiden Männer laut Anklage einen Einbruch in die Firma vor, um von einer Versicherung Schadensersatz in Höhe von rund 122.000 Euro zu erhalten. Dies scheiterte jedoch, weil die Versicherung den Wahrheitsgehalt der Schadensmeldung anzweifelte.

Zudem sind die beiden Männer mit einem 37- und einem 71-Jährigen angeklagt, mit einem sogenannten Umsatzsteuerkarussell Steuern in Höhe von rund drei Millionen Euro hinterzogen zu haben. 45 Verhandlungstage sind bis Ende September für den Prozess veranschlagt. (bks)