Bürgermeisterin Elfi Scho-Antwerpes (SPD) musste ihre Berufsbezeichnung ändern. Auf der Internetseite der Stadt Köln wurde sie als „Architektin“ betitelt, tatsächlich ist sie aber nicht in der entsprechenden Liste der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen eingetragen. Rechtsanwalt Michael Findeisen, der Scho-Antwerpes vertritt, räumte gestern ein, dass die Kritik grundsätzlich richtig sei, sprach aber von einer Formalie.

Seine Mandantin nämlich erfülle die gesetzlichen Voraussetzungen und habe deshalb einen Rechtsanspruch, in die von der Kammer geführte Architektenliste eingetragen zu werden, wenn sie einen entsprechenden Antrag stellen würde. Scho-Antwerpes hat an der Fachhochschule Köln Bauingenieurwesen mit Schwerpunkt Städtebau/Landesplanung studiert. Sie darf den Titel „Ing. grad“ führen. Sieben Jahre hat sie bis 1983 beim Regierungspräsidium Köln im Bereich Städtebau und Landesplanung gearbeitet. Nach altem Recht seien damit die Voraussetzungen erfüllt, in die Architektenliste aufgenommen zu werden.

Gleichwohl, so Findeisen, habe Scho-Antwerpes ihren Beruf seit 30 Jahren nicht mehr ausgeübt, auch nicht als Architektin gearbeitet und somit niemanden getäuscht. Sie bedauere, dass auf der städtischen Internetseite die Berufsbezeichnung „Architektin“ aufgeführt gewesen sei. Einen Antrag werde sie jetzt nicht mehr stellen. (hap)