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Beliebtes Restaurant schließtAus für das Fioretto im Agnesviertel

Lesezeit 3 Minuten

Im Umbau: In dem Lokal an der Weißenburgstraße befinden sich noch Überbleibsel des geschlossenen Restaurants Fioretto.

Köln – „Eigentlich waren wir noch in Verhandlung mit dem Eigentümer wegen eines neuen Mietvertrags“, sagt Michele Di Rosa, Geschäftsführer des Il Fioretto. Das italienische Restaurant im Herzen des Agnesviertels hat seit letztem Samstag seine Türen geschlossen. Ganze fünfzehn Jahre lang hielt sich das Lokal an der Weißenburgstraße. Die Agneskirche ist schräg gegenüber. „Wir hatten viele Stammgäste, darunter waren auch viele Geschäftsleute und viele Rechtsanwälte, die hier arbeiten. Wir hatten ja auch einen Mittagstisch. Es gab Leute, die waren zwei- bis dreimal die Woche da. Das war für viele wie ein zweites Zuhause“, erzählt Di Rosa. Doch jetzt ist Schluss.

Der neue Eigentümer erhöhte die Miete

Der Mietvertrag läuft Ende Juli aus. Seit etwa fünf Jahren gibt es laut Di Rosa einen neuen Eigentümer. Der habe die Miete wegen der Pandemie bereits um 400 Euro im Monat erhöht. Dafür zeigt Di Rosa sogar noch Verständnis. Doch dann sollte die Miete mit einem neuen Mietvertrag noch einmal um 30 Prozent steigen. Das war Michele Di Rosa dann zu viel. Er erzählt, dass er mit dem Eigentümer in Verhandlung ging. „Und dann kam plötzlich heraus, dass jemand anderes den Vertrag bekommen hat. Obwohl wir noch mitten in den Verhandlungen waren“, sagt Michele Di Rosa. Dem Gastronom gehören noch zwei weitere Restaurants in Köln: Das Tullio in Marienburg und das Linos am Klettenberggürtel. Alle Mitarbeitenden konnten zumindest in den anderen Lokalen weiter beschäftigt werden. So hat Di Rosa eine Sorge weniger.

„Das ist eine Herzenssache“

Dennoch nimmt ihn die Sache sehr mit: „Das ist eine Herzenssache. Man hat so viel da rein gesteckt. Das ist wirklich schmerzhaft, aber das ist leider so in der Branche.“ Es ginge im Immobiliengewerbe letztendlich nur ums Geld. Er fügt hinzu, dass er in den 15 Jahren nicht einmal im Mietrückstand gewesen sei.

Besonders bedauerlich findet er auch den Verlust des Standortes, denn im Agnesviertel sei es sehr familiär gewesen. „Auch die Kunden waren sehr traurig“, erzählt Michele Di Rosa „Es gab sogar Gäste, die haben geweint als sie erfahren haben, dass wir schließen.“

Lange werden die Türen des Lokals nicht geschlossen bleiben. Der neue Eigentümer hat bereits mit dem Umbau begonnen. Auch in Zukunft wird sich hier ein italienisches Restaurant befinden.

Auch der Nachfolger ist italienisch

Wann das „Barile“ eröffnet, ist noch nicht ganz klar. Die Schilder mit dem Namen in Lautschrift hängen bereits. Im Innenraum mischen sich die Neuanschaffungen mit den Überbleibseln des Fioretto. Sogar die Tafel mit den Gerichten hängt noch am Eingang. Ob das Fioretto woanders wieder eröffnet wird, weiß Michele Di Rosa zu diesem Zeitpunkt noch nicht: „Das kann man nie sagen. Wenn irgendwann der richtige Standort kommt, dann denke ich darüber nach.“