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Bahnhof West in KölnWarum liegt hier seit Jahren ein Baugrundstück brach?

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Neues Studentenheim: Allerdings soll das Dachgeschoss im rechten Haus wegfallen.

  1. Eigentlich sollte dieses Jahr zwischen Friesenplatz und Grüngürtel das neue Wohnheim fertig sein.
  2. Doch daraus wird nichts. Aber warum? Matthias Hendorf hat sich umgehört.

Köln – Günstige Wohnungen für Studenten sind in Köln ein rares Gut, teils schlafen die Erstsemester bei Freunden oder in Jugendherbergen. Insgesamt 10.000 Bewerbungen registriert das Kölner Studierendenwerk jedes Jahr, nur rund 3000 Studierende kann das Werk aber unterbringen.

So teuer sind Studentenwohnungen in Köln

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Euro Miete monatlich hat 2019 in Köln eine Studentenwohnung laut Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) und der Finanzberatung MLP gekostet. Um die Kosten zu vergleichen, haben sie eine hypothetische Wohnung genommen, Spitzenreiter ist München mit 717 Euro.

IW-Wohnungsexperte Michael Voigtländer sagt: „Tatsächlich muss man feststellen, dass die Wohnungsmarktsituation von Studierenden und etwa die Zahl der Wohnheimplätze nicht an die gestiegene Zahl der Studierenden angepasst wurde.“

Die Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks kommt zu einem anderen Ergebnis: Demnach gibt ein Student in Köln durchschnittlich 367 Euro monatlich für Miete inklusive Nebenkosten aus, in ganz Deutschland sind es im Schnitt 323 Euro.

Das Kölner Studierendenwerk hat insgesamt 4873 Wohnplätze im Angebot, entweder im eigenen Besitz oder angemietet. Durch das neue Studentenwohnheim am Bahnhof West (siehe Foto der Fläche) kommen 130 dazu. Neben dem Studierendwerk gibt es weitere private Wohnheime. Insgesamt studieren in Köln rund 100 000 Menschen. (mhe)

Das geplante Studentenwohnheim am Bahnhof West (siehe Grafik) taugt gut als Beispiel, warum es schon mal länger dauert mit den dringend nötigen Wohnungen: Schon vor sieben Jahren waberte die Grünfläche durch die Kölner Politik, doch noch immer wächst dort vor allem Unkraut. Eigentlich sollte dieses Jahr zwischen Friesenplatz und Grüngürtel das neue Wohnheim fertig sein. Doch daraus wird nichts – und es ist völlig offen, wann es soweit sein wird. Das hat der Projektentwickler, die Firma Köln-Projekt, der Rundschau mitgeteilt. Sie baut das Wohnheim, das Kölner Studierendenwerk nutzt es später. 130 Studis sollen dort in öffentlich geförderten Wohnungen mit günstiger Miete wohnen, sie beträgt unter 300 Euro monatlich. Die geschäftsführende Gesellschafterin Eva-Marie Schneider-Robl sagte auf die Frage nach der Fertigstellung: „Dazu will ich nichts sagen.“

Tatsächlich ist es ein Bau mit langem Anlauf und viele Korrekturen: Köln-Projekt musste zwischenzeitlich die fertigen Pläne für das Haus einstampfen. Laut Investor forderte die Stadt voriges Jahr aufgrund der Lage einen Architektenwettbewerb, die Wuppertaler von ACMS gewannen. Statt eines Rundbaus sind es nun zwei Häuser, sie stehen versetzt, so entwickelt sich ein kleiner Platz zur Venloer Straße, allerdings an einer Kreuzung mit viel Verkehr. Doch das reicht noch nicht, eines der beiden Häuser soll sich noch um ein Stockwerk reduzieren, um sich besser an das Nachbarhaus anzuschließen.

Schon 2018 hatten die Experten des Römisch-Germanischen Museums auf dem Grundstück einen Teil des Mittelkavaliers fünf der historischen Stadtumwallung entdeckt (wir berichteten). Der Neubau muss nun mit Bohrpfählen gegründet werden, um die Funde zu schützen. Eine Tiefgarage ist nicht mehr möglich. Auch der Schallschutz ist angesichts der Lage am Bahngleis ein Thema. Das Unternehmen teilte mit: „Für die Firma Köln-Projekt ist es in der Lage unter diesen Bedingungen eine enorme Kraftanstrengung geförderten Wohnungsbau zu erstellen und gleichzeitig alle Auflagen zu erfüllen.“

Viele geförderte Wohnungen kommen auf den freien Markt

Denn die vom Land NRW geförderten Wohnungen gelten als kaum lukrativ, weil die Mieten gedeckelt sind. Genau deshalb sind sie für Studenten so attraktiv – und die Stadt versucht, den massiven Verlust an diesen Wohnungen irgendwie zumindest zu stoppen, was aktuell zwar gelingt.

Aber in den nächsten Jahren verlieren viele dieser Wohnungen ihre Bindung an die Deckelung, sie läuft meist zwischen 20 und 25 Jahren aus – und der Neubau in Köln kann das nicht kompensieren. Deshalb sind für das Studierendenwerk Neubauprojekte wie am Bahnhof West so wichtig. Ein Sprecher des Studierendenwerks sagte zu dem Bau: „Nach wie vor ist bezahlbarer Wohnraum in Köln sehr knapp, und es ist ein wichtiges Ziel für uns, den Wohnungsmarkt im Sinne der Studierenden zu entspannen.“