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Lange Wartezeiten wegen CoronaGeduldsspiel vor dem Wertstoffcenter in Köln

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Nichts geht mehr: Wer zur AWB will, muss lange Wartezeiten in Kauf nehmen.

Köln – Wer seinen Sperrmüll oder den Grünschnitt dieser Tage zum Wertstoff-Center nach Ossendorf bringen will, braucht viel Geduld. Die Butzweilerstraße ist meist ab der Kreuzung hinter dem „neuen“ Klingelpütz dicht. Einige vermeintlich ganz Gewiefte überholen auf der zweispurigen Straße in der Mitte, um sich bei der Motorworld-Ampel zum Wertstoff-Center reinzudrängeln – und stehen dann wie alle anderen, blockieren aber noch die Abbiegespuren. In der Gegenrichtung, von Ikea kommend, sieht es nicht anders aus.

Oben, auf dem Gelände selbst, ist Corona-bedingt jeder zweite Abladeplatz gesperrt, wie immer freundlich, in der Regel sehr gelassen, aber auch ein wenig robust werden die Kunden darauf hingewiesen, sich doch bitte mit dem Abladen ein wenig zu beeilen, damit andere auch noch drankommen.

Spätestens dann, wenn nach dem Abladen der Akku-Staubsauger ausgepackt wird, um das gute Stück Vierrad vom eigenen Dreck zu säubern.

Erinnerung an Zeiten des Lockdown

So sah es vor einigen Monaten hier schon einmal aus. Während des ersten Lockdowns kamen viele Kölner auf die Idee, Haus Wohnung, Keller und Garten mal so richtig zu entrümpeln – und fanden sich zum wenig gemütlichen Stelldichein am „Butz“ ein. Die Abfallwirtschaftsbetriebe mussten damals reagieren. Es durften nur noch Kölner Bürger gegen Vorlage des Personalausweises auf das Gelände, außerdem wurden die Fahrzeuge nach Kennzeichen sortiert: An einem Tag nur Autos mit ungeradem Kennzeichen, am nächsten die mit den geraden Nummern. Nun, in den Herbstferien, steht man bei den AWB vor demselben Problem: Zufahrt beschränken oder nicht?

AWB und Corona

Auch die Abfallwirtschaftsbetriebe haben mit Corona zu kämpfen. So gab es in letzter Zeit ein erhöhtes Quarantäne-Aufkommen unter anderem bei der Müllabfuhr. Was aber weniger an Infektionen selbst liegt als daran, dass man auch als Kontaktperson zwei Wochen lang ausfällt. Die Situation habe sich aber wieder entzerrt, erklärte AWB-Sprecher Wilfried Berf: Corona-bedingte Leistungseinschränkungen seien nach momentanem Stand nicht zu erwarten – es sei denn, die Zahlen stiegen wieder dramatisch an. Die heutigen Engpässe sind dem Warnstreik von verdi geschuldet. (two)

Bislang sieht man hierzu keinen Grund, sagt AWB-Sprecher Wilfried Berf. Die Wartezeiten seien zweifellos vorhanden, bis zu anderthalb Stunden in Spitzenzeiten. Allerdings gehe man davon aus, dass sich die Lage nach den Herbstferien wieder normalisiere. Ein erhöhtes Aufkommen sei gerade im Herbst wegen des vielerorts anfallenden Grünschnitts normal, weshalb man die Kunden auch bitte, momentan nur in wirklich dringenden Fällen die Wertstoffcenter anzufahren. „Wir besprechen die Lage aber täglich“, sagt Berf. Wenn sich neue Gesichtspunkte ergäben und sich die Lage nicht entspanne, werde man über weitere Maßnahmen nachdenken müssen. „Aber Stand jetzt gehen wir davon aus, dass der Betrieb ab nächster Woche wieder ganz normal läuft und sich die Wartezeiten reduzieren.“