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Ausstellung in St. KunibertKünstler-Blick auf Kölns romanische Kirchen

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Maler Alexander Dettmar (M.) mit Prälat Josef Sauerborn (r.) und Helmut Haumann (l.) vom Förderverein.

Maler Alexander Dettmar (M.) mit Prälat Josef Sauerborn (r.) und Helmut Haumann (l.) vom Förderverein. 

Maler Alexander Dettmar hat die zwölf großen romanischen Kirchen Kölns auf Leinwand gebannt hat. Dabei geht der Künstler weit über eine klassische Architekturmalerei hinaus. Eine lohnende Schau.

Dass Kölns romanische Kirchen nach den schweren Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs heute wieder in ihrer ganzen Pracht erstrahlen, ist zu einem großen Teil dem Engagement des am 18. Dezember 1981 gegründeten Fördervereins Romanische Kirchen Köln zu verdanken. Sein 40-jähriges Bestehen feierte der Verein unter anderem mit einer Festschrift, nun präsentiert er zum Abschluss des Jubiläumsjahres eine besondere Ausstellung in der Kirche St. Kunibert.

12 romanische Kirchen auf Leinwand gebracht

Gezeigt wird dort ein Zyklus mit Ölgemälden des Malers Alexander Dettmar, der in den Jahren 2019 und 2020 die zwölf großen romanischen Kirchen Kölns auf Leinwand gebannt hat. Seine meist in erdigen Brauntönen gehaltenen Bilder seien keine bloße Architekturmalerei, sondern „Architekturporträts“, die den Charakter der jeweiligen Kirche mit malerischen Mitteln einfangen, betont Künstlerseelsorger Prälat Josef Sauerborn. „Alexander Dettmar spürt ihre Individualität und atmosphärische Kraft auf. Wie Lebewesen nähert sich ihnen der Künstler und porträtiert sie in ihrer Einmaligkeit. Seine Bilder erwachsen aus einer Begegnung mit den sakralen Bauten, aus einem Gespräch, das mit Farben geführt wird.“

Wie Lebewesen nähert sich der Künstler den romanischen Kirchen und porträtiert sie in ihrer Einmaligkeit
Prälat Josef Sauerborn

Dettmar ist Träger des Ernst-Barlach-Preises, im September zeigte das Unesco-Hauptquartier in Paris seine Gemälde zerstörter Synagogen in Europa. Die zwölf großen romanischen Kirchen Kölns bezeichnet der Künstler als Schatz, der „nur darauf wartete, von einem Suchenden gemalt zu werden“. In seinen einfach gehaltenen, kraftvollen Kompositionen spürt Dettmar dem Wesen der Kirchen nach, nähert sich ihnen dabei aus unterschiedlichsten Perspektiven. Als Erstes habe er Groß St. Martin in der Altstadt samt der „schunkelnden“ bunten Häuser davor gemalt, so der Künstler. Zu Ende gegangen sei seine „malerische Reise“ mit drei weißen Krypta-Bildern.

Der Fördervereinsvorsitzende Helmut Haumann sagte, Dettmars Bilder stellten besonders den Charakter der Kirchen als „Oasen“ heraus, als „stille Orte im Rauschen der Großstadt“.

„Reine Formen – Romanische Kirchen in Köln“ Ausstellung in St. Kunibert, Kunibertsklostergasse 2. Bis 22. Februar 2023., Eintritt frei. Am Samstag, 17. Dezember 2022, findet um 15 Uhr ein Festgottesdienst zur Eröffnung der Ausstellung statt.