Köln – Auf der Straße, im Supermarkt, in der Bahn: Menschen mit Gesichtsmasken sind inzwischen überall zu sehen. „Ich schätze, es werden immer mehr, die das Bedürfnis haben, sich mit einer Maske zu schützen“, sagt Alex Lechleuthner, Chef des Rettungsdiensts der Berufsfeuerwehr. Doch das ist nur sehr bedingt möglich. Zumindest dann, wenn es sich um eine selbstgenähte oder sehr einfache Mund-Nasen-Maske handelt.
„Der eigene Schutz ist mit einer einfachen Maske nicht gegeben“, warnt der stellvertretende Leiter des Gesundheitsamts, Gerhard Wiesmüller. Wer sich in Sicherheit wiegt, begibt sich unweigerlich in Gefahr. „Das Tragen sollte nicht dazu verleiten, den Abstand von zwei Metern nicht einzuhalten“, sagt der Gesundheitsexperte.
Bei Schutzmasken herrscht immer noch Mangel
Zudem macht er klar: Medizinischer Mund-Nasen-Schutz und Atemschutzmasken der Kategorie FFP-2 oder FFP-3 gehören dort hin, wo sie immer noch sehr dringend benötigt werden – in Krankenhäuser, Arztpraxen und Pflegeheime.
Richtig an- und abziehen sowie gründlich reinigen
Das Maskenmaterial sollte möglichst feinporig sein. Baumwolle ist geeignet.
Beim Anziehen muss die Maske mit sauberen Händen angefasst werden. Sie soll dicht anliegen und Mund und Nase bedecken. Das Abziehen muss sorgfältig geschehen: von hinten abnehmen und auf eine abwischbare Oberfläche legen. Auf keinen Fall von vorne auf die Maske fassen. Sonst können Viren an die Hände gelangen. Eine Maske nicht länger als einige Stunden tragen.
Zur Reinigung ist eine Wäsche bei 95 Grad sinnvoll. Es ist auch möglich, die Viren im Backofen unschädlich zu machen. Dafür die Maske bei 70 Grad etwa 30 Minuten in den Backofen zu legen. Nähanleitungen finden sich im Internet. (dha)
Denn nur diese Masken, die unter anderem einen Luftfilter haben, halten das Coronavirus wirksam ab. Sie sind also für Menschen, die beruflich mit Infizierten zu tun haben, zwingend nötig. „Bei den Schutzmasken herrscht immer noch Mangel“, so Wiesmüller.
Selbst genähte Masken für Fremdschutz
Doch sind einfache, selbst genähte Masken dann überhaupt sinnvoll? Die Antwort lautet: Ja. Sie dienen zwar in erster Linie nicht dem Schutz des Trägers, können jedoch andere schützen. Diese Einschätzung vertritt inzwischen auch das Robert Koch-Institut.
Die Maske kann Tröpfchen abfangen. Und genau über diese Tröpfchen wird das Coronavirus ja übertragen. „Beschleunigte Tröpfchen können abgebremst werden, die Reichweite wird begrenzt“, erläutert Mediziner Lechleuthner. Er sieht zusätzlich ein Zeichen der Solidarität im Tragen von Masken.
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Eine Maske sei „ein bisschen mehr als gar nichts“, so die Experten. Hinzu kommt, dass die selbst genähten Exemplare häufig schön anzusehen sind. Sie sind dementsprechend begehrt. Die Masken, die die Näherinnen der Oper angefertigt haben, werden jetzt übrigens an städtische Mitarbeiter verteilt.