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Asphalt kaputtRheinuferstraße muss für 1,5 Millionen Euro saniert werden

Lesezeit 3 Minuten

Das Gewicht von 40-Tonnern hat das Konrad-Adenauer-Ufer südlich der Zoobrücke schwer in Mitleidenschaft gezogen.

  1. Nach nur neun Jahren ist der Asphalt dahin: Die Rheinuferstraße zwischen Zoobrücke und Goldgasse muss für 1,5 Millionen Euro saniert werden.
  2. Schuld sind vor allem die vielen Lastwagen, die auch wegen der maroden Brücken quer durch die Stadt fahren müssen.

Köln – Nichts wird für die Ewigkeit gebaut. Auch keine Straße. Aber etwas länger als neun Jahre sollte sie dann vielleicht doch halten. Nicht so die Rheinuferstraße im Abschnitt zwischen Zoobrücke und Goldgasse. Die weist nun so erhebliche Schäden auf, dass sie für rund 1,3 Millionen Euro saniert werden muss. Das Schadensbild lässt eine eindeutige Schuldzuweisung zu: Die innerstädtische Straße ist unter der Last des Lkw-Verkehrs in die Knie gegangen.

Ganz ehrlich ist die Rechnung nicht, die das Verkehrsdezernat aufstellt. Die 1,3 Millionen werden nur für die Fahrbahnen der Fahrtrichtung Innenstadt fällig. Die andere Seite sieht wenig besser aus. Aber immer noch gut genug, damit die wichtige Verkehrsachse nicht auf ganzer Breite für Wochen gesperrt werden muss.

Erhebliche Schäden

Die Schäden sind erheblich. Vor neun Jahren hat die Stadtverwaltung am Konrad-Adenauer-Ufer lärmmindernden Asphalt einbauen lassen. Der hat sich nach noch nicht einmal einem Jahrzehnt unter der Belastung verformt. Wulste wurden aufgeschoben. Querrisse haben sich gebildet. Durch die Sogwirkung darüber rollender Reifen haben sich Teilstücke gelöst. Typisch bei Belastungen durch 40-Tonner. Die Schäden sind so massiv, sie können die Verkehrssicherheit beinträchtigen, wird nicht Hand angelegt.

Der Lkw-Verkehr auf der Rheinuferstraße nimmt seit Jahren stetig zu. Ein gerüttelt Maß an Schuld trägt das Überfahrverbot für die meisten Kölner Brücken. Die sind ebenfalls wegen der hohen Lasten marode. Was auf der Rheinuferstraße aber häufig zu beobachten ist: Sattelschlepper mit Überseecontainern auf dem Buckel. Die sind zu allermeist auf dem Weg vom Niehler Hafen zur Industrie im Kölner Süden.

Wie lange hält ein normaler Asphalt?

Im Verkehrsausschuss, der kürzlich die Sanierungsmaßnahme abwinken musste, führten die gerade mal neun Jahre dauernde Lebensspanne des jetzigen Asphalts zu Kritik. Andreas Pöttgen, verkehrspolitischer Sprecher der SPD: „Das ist die Konsequenz inkonsequenter Verkehrspolitik.“ Der Ratsherr kritisiert damit, dass ein Ausbau des Godorfer Hafens letztlich vom grün-schwarzen Ratsbündnisses abgelehnt wurde. Zu Lasten der Stadttochter HGK und, wie sich nun zeige, zu Lasten der Rheinuferstraße. „Mit einem ausgebauten Godorfer Hafen hätten wir einen guten Teil des Lkw-Verkehrs, der heute über die Rheinuferstraße rollt und die Fahrbahn im Eiltempo schädigt, auf den Rhein verlegen können“, so Pöttgen.

Experten zur Einschätzung der Asphalt-Lebensdauer sind nicht leicht zu kriegen. Die meisten Straßenbaufirmen sind abhängig von städtischen Aufträgen. Doch hinter vorgehaltener Hand ist zu hören, dass die Lebensspanne eines normalen Asphalts zwischen 20 und 30 Jahren liegt. Sogenannter Flüsterasphalt ist zwar etwas weniger belastbar. Aber nicht in dem Maß. Und es scheint noch einen Haken zu geben: „Lärm mindernder Asphalt macht erst Sinn bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit ab 70 Stundenkilometer. Aber damals gab es halt Fördermittel dafür“, sagt ein Experte. Die zulässige Höchstgeschwindigkeit auf der Rheinuferstraße beträgt 50 Km/h.