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Architekten setzen auf DoppelturmDEVK stellt fünf Entwürfe für Hochhaus in Köln vor

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Ein Architekturmodell zeigt einen Entwurf des geplanten DEVK-Hochhauses (r.) im Stadtpanorama.

Ein Architekturmodell zeigt einen Entwurf des geplanten DEVK-Hochhauses (r.) von BAID Architektur im Stadtpanorama. Das flache Gebäude davor repräsentiert die bisherige DEVK-Zentrale.

Das Kölner Versicherungsunternehmen DEVK hat fünf Entwürfe für sein geplantes neues Hochhaus am Rheinufer in Köln-Riehl vorgestellt. Die Tendenz geht klar zum Doppelturm.

Bis zu 145 Meter hoch soll das neue Gebäude werden, das der Versicherer DEVK neben seiner bisherigen Konzernzentrale an der Riehler Straße bauen will. Die Höhe sorgte für Diskussionen und politischen Gegenwind. Sie warf die Frage auf, wie verträglich ein solcher Bau für das Stadtpanorama ist und ob er den Welterbe-Status des Kölner Doms gefährden könnte. Auch wenn mit dem Axa-Hochhaus bereits ein 147 Meter hoher Turm ganz in der Nähe steht.

Mit dem Neubau will das Unternehmen Platz für eine wachsende Zahl an Mitarbeitern schaffen, ein Teil des Gebäudes soll zunächst vermietet werden. Das Hochhaus soll auf dem Gelände des Zoo-Parkhauses entstehen, das der Stadt gehört. Die bisherige DEVK-Zentrale von 1984 bleibt erhalten und wird saniert. Erste Entwürfe für den Neubau, die die DEVK erstellen ließ, zeigten ein Bauwerk, das aus einem breiten Sockel und einem hohen Turm bestand (wir berichteten). Doch die Politik und Kölns Baudezernent Markus Greitemann hatten 2022 insistiert, dass es an dieser prominenten Stelle zwischen Zoo, Flora und Rhein einen Architektenwettbewerb braucht.

Entwürfe wurden interessierten Bürgern vorgestellt

Die erste Stufe dieses Wettbewerbs ist inzwischen abgeschlossen. Als Zwischenfazit zeichnet sich eine Lösung mit einem mehr oder weniger schlanken Doppelturm ab. 16 Teams aus Architekten und Landschaftsplanern haben Entwürfe eingereicht, eine Jury hat fünf davon in die engere Wahl genommen. Sie werden nun in der zweiten Stufe des Wettbewerbs weiter ausgearbeitet. Am Samstag stellten die DEVK und die Stadt die Entwürfe gemeinsam interessierten Bürgern vor. Deren Vorschläge, Anregungen und Kritik sollen in das weitere Verfahren einfließen.

Ziel der ersten Wettbewerbsphase war es, eine Form für das neue Gebäude zu finden und ein so genanntes Massenmodell zu erstellen, anhand dessen sich die Größe des Baukörpers in Bezug zum umgebenden Stadtbild setzen lässt. Ein besonderes Augenmerk lag auf der städtebaulichen Einbindung des neuen Gebäudes in die Umgebung. Die Gestaltung der Fassade soll später erfolgen.

Entwurf für ein neues Hochhaus der DEVK von Henke Schreieck Architekten, von der Flora aus gesehen.

Entwurf für ein neues Hochhaus der DEVK von Henke Schreieck Architekten, von der Flora aus gesehen.

Von den fünf Architekturbüros, die noch im Rennen sind, haben sich drei, nämlich BAID, JSWD und Henke Schreieck, jeweils für eine Kombination aus zwei schlanken, nahezu gleich hohen Bürotürmen entschieden. Bei Henke Schreieck setzen sie sich aus mehreren übereinander gestapelten Kuben auseinander, die an das Hochhaus „De Rotterdam“ an der Erasmusbrücke in Rotterdam erinnern. Beim Entwurf von HPP fällt einer der beiden Türme doppelt so hoch aus wie der zweite. Bei Lengfeld & Willisch dominiert ein Turm, dem ein zweiter, deutlich kleinerer Turm vorgelagert ist.

Mit der Erweiterung, aber auch der Sanierung wird die Standortsicherung für die DEVK vorangetrieben. Das ist Zukunftssicherung für diese Stadt, und das sollte man mal deutlich herausstellen.
Baudezernent Markus Greitemann

Baudezernent Markus Greitemann sagte, die Wirkung des geplanten Neubaus auf die Stadtsilhouette und seine Einbettung in den Freiraum zum Zoo seien der Stadt extrem wichtig. Er betonte aber auch: „Der Stadt Köln ist sehr bewusst, dass die DEVK als großer Arbeitgeber dieser Stadt eine hohe Verantwortung für die Stadt trägt.“ Es sei sehr wichtig, dass mit der Erweiterung, aber auch mit der Sanierung der alten Konzernzentrale „die Standortsicherung für die DEVK vorangetrieben wird. Das ist Zukunftssicherung für diese Stadt, und das sollte man mal deutlich herausstellen.“ Greitemann dankte DEVK-Vorstandsmitglied Bernd Zens, „dass Sie sich darauf eingelassen haben, dieses wettbewerbliche Verfahren mit uns so durchzuführen“.

Zens sagte in Richtung Stadt, die DEVK freue sich, „dass wir im Moment wirklich in sehr guter Zusammenarbeit hier voranschreiten“. In der Vergangenheit hatte der DEVK-Vorstand schon mit dem Wegzug aus Köln gedroht, weil die Dinge aus Sicht des Unternehmens nicht schnell genug vorangingen. Die DEVK sicherte sich sogar ein Alternativgrundstück in Monheim. Doch nun ist von einem Umzug keine Rede mehr. Auf Nachfrage erklärte Zens: „Wir haben in Monheim eine Option auf einen Grundstückserwerb gehabt. Diese Option ist im Ende des letzten Jahres abgelaufen, und insofern gibt es im Moment keine Überlegungen, den Standort zu verlassen.“

Die bisherige DEVK-Zentrale am Rheinufer in Köln-Riehl.

Die DEVK-Zentrale von 1984 wird ab Sommer schrittweise geräumt und danach bis 2027 saniert. Die Mitarbeiter ziehen übergangsweise nach Deutz um.

Greitemann lobte die DEVK dafür, dass sie die Zwischenergebnisse zur Diskussion stelle. Er sei sicher, dass die beteiligten Architekturbüros die Anregungen der Bürger aufgreifen werden, dafür seien sie bekannt. Im Mai soll die zweite Stufe des Verfahrens abgeschlossen werden. Dann wird die Jury einen Siegerentwurf küren. Ob er gebaut wird, hängt auch von der Zustimmung des Stadtrats ab. Momentan geht die DEVK davon aus, dass das neue Gebäudeensemble 2032 fertig sein wird. Ab kommenden Sommer ziehen die Mitarbeiter in einen Interimsstandort in den alten Messehallen um, danach beginnt die Generalsanierung der alten Zentrale, die 2027 abgeschlossen sein soll.