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Anklagen nach Angriff auf Union-Bus 2018„Eine neue Dimension der Gewalt“

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Mundschutz, Schlagstock, Masken und Drogen fand die Polizei bei Kontrollen und Festnahmen von FC-Hooligans, die einem Bus mit Union-Berlin-Fans aufgelauert hatten.

Die Polizeiführung zeigte sich geradezu entsetzt. Behördenleiter Uwe Jacob sprach von einer „neuen Dimension der Gewalt nach Fußballspielen“ und von „blankem Hass“. Kripochef Stephan Becker berichtete von „schweren Straftaten“. Was war  passiert ? Nach dem Spiel des FC gegen den damaligen Fußball-Zweitligisten  Union Berlin im August 2018 griffen etwa 100 Vermummte den Gäste-Bus an.

Vorwürfe wegen Landfriedensbruch, Körperverletzung und Angriff auf Polizei-Beamte

Nun hat die Kölner Staatsanwaltschaft die ersten  Anklagen gegen sieben Beschuldigte im Alter von 24 bis 39 Jahren vorgelegt. Entsprechende Informationen der Rundschau bestätigte Oberstaatsanwalt Ulf Willuhn. Den Fußball-Chaoten aus Köln  und dem Umland werden in unterschiedlicher Tatbeteiligung Landfriedensbruch, versuchte gefährliche Körperverletzung, gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr und Angriff auf Vollstreckungsbeamte vorgeworfen. Geständnisse bei den bisherigen Anklagen gibt es nicht. „Die Beschuldigten machten keine Angaben“, ergänzte Willuhn.

Von der Kölner Polizei sichergestellt: Sturmhauben, Pyrotechnik, Schlagstöcke und ein Ortungsgerät.

Es waren Szenen, die es in Köln bisher nach einem Fußballspiel noch nicht gab.  Ein von Polizeikräften begleiteter Gäste-Bus wurde kurz vor der Auffahrt auf die Autobahn in Bocklemünd angegriffen. Die Fußball-Chaoten hatten sich auf einem Acker im Gebüsch versteckt und gingen plötzlich auf den Bus los. Die Fans  der „Eisernen“ vermummten sich ebenfalls in dem Bus und wollten auf die Kölner los. Nur mit einem Großaufgebot konnte dies verhindert werden.

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Mundschutz, Schlagstock, Masken und Drogen fand die Polizei bei Kontrollen und Festnahmen von FC-Hooligans, die einem Bus mit Union-Berlin-Fans aufgelauert hatten.

Nach dem gescheiterten Angriff auf die Berliner, richtete sich die Gewalt gegen Polizisten. Vier Ermittler zogen die Dienstwaffe und konnten einige Fahrzeuge der  Kölner Chaoten stoppen, andere Beamten konnten sich nur mit einem Sprung zur Seite retten. Ein Gewalttäter konnte laut Staatsanwaltschaft nicht gefasst werden. Dieser Angreifer gilt als einer der  Haupttäter – ein Polizist war in großer Gefahr, als der Fahrer aus ihn  zu raste.  Oberstaatsanwalt Willuhn: „Diese massive Gefährdung von  Polizisten hat es bisher nicht gegeben“. Die Staatsanwaltschaft geht nicht von einer Verabredung zu einer  Schlägereien der beiden Fan-Lager aus.     Auseinandersetzungen auf neutralem Gebiet sind bei Hooligans vor und nach  Fußballspielen  keine Seltenheit.  Insgesamt ermittelt die  Behörde in dem Verfahren gegen 35 Beschuldigte. „Wir arbeiten an weiteren Anklagen“, machte Willuhn deutlich.