Heute wird die älteste Kölnerin, Elisabeth Steubesand, 107. Wie schon 14 Mal zuvor in ihrem langen Leben, hat sie an einem Freitag, dem 13., Geburtstag. Ein besonderes Ziel verfolgt sie noch.
Älteste KölnerinWarum für die 107-Jährige die 13 eine Glückszahl ist
Abergläubisch wegen Freitag, dem 13.? Das war Elisabeth Steubesand nie. „Für sie ist der 13. ein Glückstag“, sagt ihr Enkel Georg Husemann. Auch heute an ihrem Geburtstag ist das so. 107 Jahre wird die älteste Kölner Bürgerin. 14 Mal hat sie ihren Geburtstag an einem Freitag gefeiert. Heute Nachmittag kommt außer der Familie auch Bürgermeister Andreas Wolter zum Gratulieren in die Residenz am Dom. Dort lebt die gebürtigen Brühlerin seit rund zwei Jahren.
Offizielle Termine gefallen der alten Dame. Auch als die Oberbürgermeisterin sie im vergangenen Jahr mit einem Empfang im Muschelsaal des Rathauses ehrte und sie sich ins Gästebuch der Stadt eintragen durfte, machte ihr das offensichtlich Freude. „Sehe ich gut aus?“, fragte sie damals. Das ist eine Frage, die Elisabeth Steubesand gerne stellt, bevor sie sich fotografieren lässt. Bundesweit durch die Presse ging sie, als sie am 7. Februar 2021 als Erste im Kölner Impfzentrum an der Messe eine Covid-Impfung bekam. „Ich wollte ein gutes Beispiel geben“, begründete sie die Aktion.
Neue Kleidung zum Geburtstag
Zu ihrem heutigen Geburtstag hat Elisabeth Steubesand von der Familie neue Kleidung geschenkt bekommen. „Sie wird immer kleiner“, hat ihr Enkel festgestellt. „Kleidergröße 34 ist ihr fast schon zu groß.“ Und weil Frau Steubesand Zeit ihres Lebens Wert auf ein gepflegtes Äußeres gelegt hat, freut sie sich über die neue Kleidung zum Geburtstag. „Nach wie vor ist ihr der regelmäßige Friseurbesuch sehr wichtig“, erzählt der Enkel.
Ziel: Älter werden als Jopi Heesters
Am Wochenende werden ehemalige Nachbarn, alte Bekannte und Freunde kommen. Weil Elisabeth Steubesand nicht mehr gut hört, ist es leichter für sie, wenn nur wenige Leute gleichzeitig um sie herum sind. Obwohl sie die Öffentlichkeit auch mag. Immer noch lässt sie sich gerne im Rollstuhl in das Restaurant der Residenz am Dom schieben um dort zu frühstücken und Mittag zu essen.
Für ihre Interessen kann die Dame, die mitgeholfen hat, als nach der Währungsreform 1948 die D-Mark ausgeteilt wurde, noch gut einstehen. „Was wollen Sie eigentlich von mir? Ich bin 107!“, sagt sie seit einer Weile, wenn ihr etwas nicht passt. Sich etwas älter zu machen, ist offenbar jenseits der 100 durchaus in Ordnung. Zumal wenn man wie Elisabeth Steubesand ein klares Ziel hat: „Sie würde gerne älter als Jopi Heesters werden“, sagt der Enkel.