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Konzert im RheinenergiestadionPeter Maffay geht auf Abschiedstournee und kommt nach Köln

Lesezeit 3 Minuten
Peter Maffay stellte in Köln seine „Farewell Tour 2024“ vor.

Peter Maffay stellte in Köln seine „Farewell Tour 2024“ vor.

Sänger Peter Maffay will 2024 zum letzten Mal auf eine große Tournee gehen. Nach diesen zehn Stadion-Konzerten will er keine zusammenhängende Tour mehr spielen.

Der Grund ist schlicht und ergreifend: Er will mehr Zeit mit seiner Familie verbringen. Deshalb will Peter Maffay im nächsten Jahr ein letztes Mal auf eine große Stadiontournee gehen, wie er jetzt bei einer Pressekonferenz im Kölner Music Store erzählte. Einer der zehn Termine bringt ihn am 12. Juli ins RheinEnergieStadion.

„Mein Zeitmanagement in den vergangenen Jahren war durch die Dinge, die wir uns eingebildet haben, uns vornehmen zu müssen, manchmal sehr schlecht“, gibt er auf Nachfrage der Rundschau zu. „Darunter haben viele andere Sachen gelitten, unter anderem auch die Zeit, die ich gerne mit meiner Familie verbracht hätte. Das möchte in Zukunft vermeiden.“

2024 wird Peter Maffay 75 Jahre alt

Maffay ist zum fünften Mal verheiratet, mit seiner aktuellen Frau Hendrikje hat er eine fast fünfjährige Tochter. Sohn Yaris ist heute 20 und spielt in Maffays-Band.

„Ich hadere nicht mit meiner Situation. Aber mein Zeitfenster wird immer geringer, das ist einfach so“, sagt er im Hinblick auf die Tatsache, dass er im August nächsten Jahres 75 wird. „Und die Abschlussfeier meiner Tochter liegt noch etwas in der Ferne — das will ich schaffen!“

Aber bei dieser „Farewell-Tour“ („Mir ist leider kein besserer Titel eingefallen!“) will Maffay noch einmal groß auftischen. Neben der eingespielten Band sollen alte Weggefährten eingeladen werden, etwa der Gitarrist Frank Diez oder Bassist Steffi Stephan. „Ich hoffe auch, dass Jean-Jacques Kravetz dabei sein kann, ihm haben wir so viel zu verdanken, unter anderem das wunderschöne Lied ,Eiszeit'.“

Ein eigener Block für Anastacia

Als besonderer Gast ist Anastacia mit dabei. Zusammen haben die beiden für ihr gerade erschienenes Album Maffays Hit von 1979, „So bist Du“ auf Englisch aufgenommen. Bei den Konzerten im nächsten Jahr soll die Amerikanerin einen eigenen Block bekommen. Und so wie die Sängerin mit Maffay, aber auch mit den anderen Bandmitgliedern, die ebenfalls zum Pressetermin gekommen sind, schon jetzt herumflachst, könnte das auch musikalisch eine gute Kombination sein.

An seine allerersten Live-Auftritte erinnert sich Maffay noch, als wären sie gestern gewesen. „Das war 1966 oder 67, und unsere Band hatte damals einen Aktionsradius von 12, 15 Kilometern – darüber hinaus kannte man uns nicht. Wir hatten nicht genug Geld und verdienten noch weniger, so dass wir oft nicht genug fürs Benzin hatten“ – was spätestens auf dem Rückweg ganz oft zum Problem geworden wäre.

Kein kompletter Abschied von der Bühne

Wie sieht Maffay seine Zukunft, wenn die Tour am 20. Juli in Leipzig zu Ende geht? Einen kompletten Bühnenabschied schließt er aus, Musik betrachte er immer „als einen wichtigen Faktor im Leben. Ich glaube, ich könnte ohne die Musik nicht wirklich gut einschlafen abends.“ Es gebe viele Alternativen zu den Tourneen: einzelne Konzerte, Festivalauftritte, oder „andere Bühnenformate und Produktionen“, was eine Andeutung auf eine weitere Tabaluga-Show sein könnte.

Und wird er neue Musik herausbringen? „Für dieses Jahr gibt es keine Pläne dieser Art. Doch wenn wir nach der Tour noch alle irgendwie an einem Stück sind, dann können wir ein Album gut aufnehmen.“

Doch es gibt auch ein Leben neben Musik und Familie. „Mich interessiert Landwirtschaft. Ich möchte ein bisschen mehr buddeln.“ Und so wird er wohl statt eine Gitarre häufiger die Schaufel schwingen.