Der ADFC Köln engagiert sich in der Verkehrsplanung, um Sicherheit für Radfahrende zu schaffen – und hat viele weitere Wünsche.
Vielversprechende SpurRadverkehr in Köln-Zündorf durch neu gestaltete Einmündung verbessert
Seenlandschaften und aufgeworfener Asphalt auf viel befahrenen Wegen bleiben zwar ein Dauer-Ärgernis für Radlerinnen und Radler in Porz. Trotz einer langen Wunschliste, die von Radfahrstreifen über ein sicheres Verbindungsnetz zwischen einzelnen Ortsteilen bis zur Entschärfung gefährlicher Kreuzungen geht, sieht Ute Kaufmann vom Allgemeinen deutschen Fahrradclub (ADFC) Köln die Entwicklung aber auf einer vielversprechenden Spur.
„Mit der Planung des Fahrradstraßennetzes geht es voran und im laufenden Jahr sind mehrere Projekte umgesetzt worden, die echte Verbesserungen bringen“, sagt die erfahrene Radfahrerin, die im Arbeitskreis Verkehr des Clubs tätig ist.
Umbau Einmündung Houdainer Straße in Köln-Zündorf schafft mehr Sicherheit für Radfahrende
Kaufmann spricht den seit 2016 geforderten Umbau der Einmündung Houdainer Straße in die Hauptstraße in Zündorf an. Dort hatte die von Libur kommende Fahrradstraße auf gefährliche Art und Weise im entgegenkommenden Autoverkehr geendet, bis jetzt eine eigene Spur für den Radverkehr gekennzeichnet und der Einmündungsbereich umgestaltet wurde.
Radfahrende können nun auf einem Radfahrstreifen entgegen der Einbahnrichtung auf der Hauptstraße bis zur Kirche fahren und dort Richtung Groov abbiegen. „Es kann noch eine Weile dauern, bis sich alle Verkehrsteilnehmer daran gewöhnt haben, aber es ist eine deutliche Verbesserung, um mehr Radfahrende auf die Straße zu bringen“, äußert Kaufmann Zuversicht.
Ausbau eines Feldweges soll das Radeln zwischen Wahn und Porz erleichtern
Erfreulich sei der gerade laufende Ausbau des Feldweges, der das Radeln zwischen Wahn und Porz erleichtern werde. An der Gestaltung des frisch hergestellten Bus-Zufahrtsbereichs auf der Kaiserstraße gebe es aus Radfahrersicht noch Nachbesserungsbedarf, die Änderung sei aber schon zugesagt.
Die Zusammenarbeit mit den Radfahrbeauftragten der Stadtverwaltung laufe gut – Personalknappheit führe aber allerdings mitunter zu langen Bearbeitungszeiten. Zudem seien bei Verkehrsprojekten oft sehr viele Ämter zu beteiligen und Verfahren zu durchlaufen.
„Allein für den lang geplanten Ausbau der Kölner Straße mit mehr Platz und Sicherheit für Radfahrer sind 1600 schriftlich geäußerte Wünsche oder Kommentare aus der Bevölkerung zu sichten und auszuwerten“, wirbt Kaufmann um Verständnis für die Planungsdauer. Bei anderen Vorhaben wie dem schon mehrfach beschlossenen Umbau der Steinstraße in Porz seien unter Umständen teilweise Neuplanungen wegen inzwischen erfolgter Änderungen bei Verordnungen notwendig.
Aufmerksam will der ADFC die Planungen zum Neubau der Bergerbrücke verfolgen, komme dieser Verbindung zwischen Eil und Porz doch besondere Bedeutung für den Radverkehr zu. Nicht zuletzt fordert der Club Verbesserungen bei Fahrrad-Abstellmöglichkeiten. „Bei größeren Veranstaltungen gibt es in anderen Städten schon mobile, sichere Abstellplätze. Dafür sollten auch in Köln Ideen entwickelt werden“, sagt Ute Kaufmann.
Neben seiner politischen Arbeit engagiert sich der ADFC intensiv im Freizeitbereich. Peter Apitz und Borghilt Ließem berichten von einem Tourenprogramm, das zertifizierte Tourleiter ehrenamtlich anbieten. Von der Feierabendtour bis zu Halbtags- oder Tagestouren ins Bergische Land, zum Braunkohletagebau oder entlang des Rheins bis Monheim ist alles dabei.
Nicht zuletzt schult der ADFC regelmäßig Kinder, damit sie sich sicher auf dem Rad im Straßenverkehr bewegen können. Peter Apitz besucht dafür Grundschulen und übt mit den Kindern auf einem Parcours. Für die gewünschte Verkehrswende sei das unverzichtbar. „Wenn wir mehr Radfahrende auf die Straßen bringen wollen, müssen wir den Nachwuchs fit machen“, sagt Apitz.