Wo heute die Banksy-Ausstellung zu sehen ist, wird einmal der Green Campus stehen. Vorher muss der Bebauungsplan für das Areal angepasst werden.
Büros statt BanksyDas wird aus dem Grundstück des ehemaligen Opel-Autohauses in Köln-Ehrenfeld
Der Kölner Westen scheint schier unerschöpfliches Entwicklungspotenzial zu besitzen: Neben dem Max-Becker-Areal und dem Alten Güterbahnhof, die als die zwei großen Leuchtturmprojekte in Ehrenfeld gelten können, wartet noch ein weiteres Grundstück, das unmittelbar an den Nachbarstadtteil Braunsfeld grenzt, auf seine Erweckung aus dem Dornröschenschlaf. Für das Bauvorhaben auf dem Grundstück des ehemaligen Opel-Autohauses, in dem zur Zeit Repliken der Street-Art von Banks zu sehen sind, hat das Architekturbüro Ingenhoven Associates einen Plan entworfen.
Der Konzeptentwurf der in Düsseldorf ansässigen Planer schreibt das ursprünglich unter dem Namen Campus M firmierende Konzept als Green Campus fort. Der nördliche Bereich der insgesamt 1,4 Hektar großen Fläche ist seit den 1980er-Jahren als Gewerbegebiet festgesetzt. Das Gebiet liegt im südöstlichen Bereich des Zielbilds für die Kölner Weststadt. Dabei sollen aufgegebene klassische Gewerbestandorte in lebendige urbane Quartiere umgewandelt werden.
Gelände in Köln-Ehrenfeld: Opel-Autohaus machte 2019 dicht
An der Ecke Melatengürtel / Oskar-Jäger-Straße schloss das dortige Opel-Autohaus im Jahr 2019 nach 100 Jahren seine Türen. Zuletzt gehörte es der Firma Louis Dresen, die aus strategischen Gründen ihren Standort in Köln aufgab. Seine Blütezeit erlebte der Automobilhandel in Ehrenfeld in den 1980er-Jahren, als immer mehr Hallen für immer mehr Modelle, wie der Kadett und andere Opel-Klassiker, gebraucht wurden. Auch eine Werkstatt befand sich hier. Heute eignet sich das Gebiet aufgrund seiner sehr guten verkehrlichen Erschließung für gewerbliche Nutzungen. In Zukunft soll dort zeitgemäßes Arbeiten mit gastronomischen und kulturellen Nutzungen verbunden werden.
Die geplante Bebauung besteht aus drei frei stehenden und terrassierten Gebäuden, die mit Brücken untereinander verbunden werden können. Eine planerische Herausforderung stellt die Tatsache dar, dass der innenliegende Bereich des Grundstücks vier Meter tiefer liegt als das Straßenniveau. Alle Gebäude sind von Freiflächen und Wegen umgeben und vernetzen so das Grundstück mit den angrenzenden Straßen. Nach dem derzeitigen Konzept kann eine Geschossfläche von 46.000 Quadratmetern gebaut werden.
Die Bezirksvertretung Ehrenfeld hat jetzt den Stadtentwicklungsausschuss gebeten, einen geänderten Bebauungsplan aufzustellen, der von der ehemaligen Nutzung als reines Gewerbegebiet abweicht. Denn in den Erdgeschosszonen der drei Gebäude ist ein Mix aus Büros, Läden und Gastronomie angedacht, die sich vor allem an die Erwerbstätigen richtet, die im Green Campus arbeiten werden. Zudem soll hier ein Kindergarten angesiedelt werden, entweder in Form einer Betriebskita oder als Ergänzung des Angebots für Eltern in Ehrenfeld und Lindenthal.