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Gefahrenzone für den FußverkehrAn der Mommsenstraße in Sülz drohen Zusammenstöße

Lesezeit 3 Minuten
Vor den Häusern der Mommsenstraße 19 und 21 weichen Radfahrer auf den Gehweg aus, weil quer parkende Autos den Radweg blockieren.

Vor den Häusern der Mommsenstraße 19 und 21 weichen Radfahrer auf den Gehweg aus, weil quer parkende Autos den Radweg blockieren.

Die Anwohner einiger Häuser sind durch den Radverkehr besonders gefährdet, da der Radweg regelmäßig von quer parkenden Autos blockiert wird.

An der Mommsenstraße leben die Menschen gefährlich, besonders die jungen. Wenn sie unbedacht aus der Tür der Hausnummern 19 oder 21 auf den Gehweg laufen, sind Zusammenstöße mit Radfahrern vorprogrammiert.

Denn auf dem Radweg stehen regelmäßig quer parkende Autos. Die Fahrradfahrer weichen deswegen auf den Gehweg aus, direkt vor den Wohnhäusern – und sehen Bewohner, die aus den Hauseingängen kommen zu spät, zumal Unterstände für Mülleimer und Hecken die Sicht erschweren.

Zwar ist der Radweg nicht mehr benutzungspflichtig. Die wenigsten Radler weichen aber auf die Fahrbahn aus. Der Radverkehr ist hingegen auf dem Gehweg rege, auch, weil die Grundschulen an der Mommsenstraße in unmittelbarer Nähe liegt und die Grundschulkinder nicht auf der Straße fahren dürfen. So radeln sie mit ihren Eltern auf dem Gehweg in beiden Richtungen. Schwere Lastenräder sind dort unterwegs.

„Es gab bereits vier Unfälle“

Ein Anwohner, der namentlich nicht genannt werden möchte, hat vor seiner Haustür schon einiges erlebt: „Es ist mittlerweile schon mehrfach zu Zusammenstößen gekommen“, schildert er. „Es gab in den vergangenen Jahren schon insgesamt vier Unfälle“

Zuletzt wurde sein Sohn dabei von einem Fahrradlenker am Kopf verletzt. „Regelmäßig kollidieren Radfahrer und Fußgänger hier zumindest fast“, sagt der Anwohner. Weil Eltern ihre Kinder in letzter Minute stoppen könnten, bevor sie auf den Gehweg laufen und weil es den Radfahrern in letzter Minute gelingen würde, rechtzeitig zu bremsen, sei noch nicht mehr geschehen. „Es ist nur eine Frage der Zeit, bis hier jemand komplett über den Haufen gefahren wird“, so der Mann.

Der Anwohner sieht Lösungsmöglichkeiten

Aus seiner Sicht muss die Stadt die Gefahrenlage dringend entschärfen „Entweder die Stadtverwaltung stellt Poller vor dem Radweg auf, die verhindern, dass die Autos darauf parken, oder sie ordnet Längsparken an“, sagt er. Letzteres hätte auch einen weiteren Vorteil: Auf der Mommsenstraße soll bald eine Fahrradpiktogramm-Kette markiert werden, also große Fahrradzeichen auf der Fahrbahn, die darauf hinweisen, dass der Radverkehr dort seinen Platz hat. Sie soll die Radler von dem schmalen sanierungsbedürftigen Radweg neben dem Gehweg auf die Straße holen.

Der Anwohner weist auf ein Problem hin: Die quer parkenden Autos, die nicht auf dem Radweg stehen, ragen mit ihrem Heck so weit in die Straße hinein, dass sie auf der Piktogrammkette stehen und den Radlern auf der Fahrbahn den Weg blockieren. Der Anwohner hält es somit für die beste Lösung, Längsparken anzuordnen. „Man könnte auch auf dem besonders betroffenen Stück der Straße die Parkplätze durch Fahrradständer ersetzen“, sagt er. Er hat sich bereits mehrfach an die Stadtverwaltung gewandt, zuletzt vor neun Monaten mit einer Bürgereingabe, aber bislang keine Antwort erhalten.

Die Verwaltung verweist auf die geplante Piktogrammkette

Die Verwaltung findet es laut eigener Auskunft allerdings auch schwierig, eine kurzfristige Lösung des Problems zu finden. Es würden verschiedene Interessenslagen auf der Mommsenstraße aufeinandertreffen und eine großangelegte Umplanung sei in absehbarer Zeit nicht möglich sind, schreibt Robert Baumanns, Sprecher der Stadt. „Einerseits ist die Straße eine wichtige Radverkehrsverbindung“ so Baumanns, „andererseits besteht in dem dicht bebauten Wohnviertel aber auch ein hoher Parkdruck.“

Um die Situation für den Rad- und Fußverkehr zu verbessern, sei vor einigen Jahren bereits die Benutzungspflicht für den Radweg aufgehoben. Es habe sich aber gezeigt, dass das Fahren auf der Fahrbahn noch nicht in gewünschtem Maß angenommen wird. Die Radfahrer benutzten weiterhin den Radweg.

Die Verwaltung verweist auf die geplante Piktogrammkette: Sie sei ein Signal an Auto- wie auch Radfahrerende, dass der Radverkehr die Fahrbahn nutzen soll, so Baumanns. Das würde auch die Konflikte zwischen Radverkehr und Fußgänger vermindern. Offen bleibt allerdings die Frage, wie verhindert werden kann, dass die quer parkenden Autos auf der Piktogrammkette stehen und diesen Weg für die Radfahrer blockieren.