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Diät-PropagandaStaatsmedien missbrauchen „abgemagerten“ Kim Jong Un

Lesezeit 2 Minuten
Kim Jong Un Kombo

Die Bildkombo zeigt Kim Jong Un (links im Februar, rechts im Juni diesen Jahres). 

Pjöngjang/Seoul – In der Ernährungskrise schlägt die Propaganda in Nordkorea ganz außergewöhnliche Töne an. Da Machthaber Kim Jong Un deutlich abgenommen hat, veröffentlichte die Staatsführung in einem sehr ungewöhnlichen Schritt den Kommentar eines Bürgers, der Stellung zu dem Gewichtsverlust des Despoten nimmt.

Kim sehe „ausgemergelt“ aus, zitierte der Staatssender KCTV einen nicht namentlich genannten Einwohner der Hauptstadt Pjöngjang. Dies breche „das Herz der Menschen am meisten“, berichtete der Bürger demnach. Jeder rede davon, wie ihm beim Anblick Kims „sofort die Tränen gekommen sind“.

Kim Jong Un abgemagert

Hat stark abgenommen: Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un.

Staatsführung nutzt Kim Jong Uns Gewichtsverlust eiskalt aus

Nach Angaben von Experten will die Staatsführung den Gewichtsverlust Kims dazu benutzen, um die Loyalität der Bürger zu dem Machthaber in Zeiten einer schweren Krise in der Nahrungsmittelversorgung zu stärken. Die von Pjöngjang gesendete Botschaft laute, dass Kim „sehr hart“ für die Menschen arbeite - und dies sogar bis zu dem Grad, dass er „Mahlzeiten auslässt und Gewicht verliert“.

Das autoritär regierte Land leidet schwer unter den internationalen Sanktionen, mit denen es wegen seines Atom- und Raketenprogramms belegt ist. Hinzu kommt, dass Nordkorea wegen der Corona-Pandemie seit Anfang des vergangenen Jahres von sich aus seine Grenzen geschlossen hat. Dadurch hat der für das Land wesentliche Handel mit dem Nachbarn China deutlich nachgelassen.

In diesem Monat räumte die Führung in Pjöngjang ein, dass es eine Lebensmittelkrise gibt. Eine öffentliche Diskussion über den Gesundheitszustand und das Privatleben von Kim Jong Un war in Nordkorea bislang ein absolutes Tabu. Der Machthaber war viele Jahre lang stark übergewichtig.

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Außerdem ist bekannt, dass er viel raucht. International wird Kims Gesundheitszustand genau beobachtet - nicht zuletzt deshalb, weil völlig unklar ist, wer ihm im Falle seines Todes nachfolgen würde und wie stabil der Machtapparat in Pjöngjang dann noch wäre. (mbr/afp)