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Gegenkandidat unterlagGrüne in Kerpen schicken Annika Effertz ins Bürgermeister-Rennen

Lesezeit 2 Minuten
Auf dem Foto ist Annika Effertz zu sehen.

Annika Effertz kandidiert für die Grünen in Kerpen.

Die Parteivorsitzende setzte sich klar durch. Bürgermeister Spürck (CDU) zögert.

Die Grünen in Kerpen haben Annika Effertz am Mittwochabend zu ihrer Kandidatin für die Bürgermeisterwahl im September 2025 gewählt. Die Parteivorsitzende erhielt 17 von 24 Stimmen. Überraschend hatte Ratsmitglied Udo Tronke in der Versammlung ebenfalls seine Kandidatur bekanntgegeben. Auf ihn entfielen sieben Stimmen.

„Meine Schwerpunkte sind Verkehr- und Stadtplanung“, sagt die Juristin im Gespräch mit der Redaktion. Neben den klassischen grünen Themen, die sie auch als potenzielle Verwaltungschefin weiter vorantreiben wolle, sei sie sich aber auch bewusst: „Sollte ich Bürgermeisterin werden, dann wäre ich nicht nur eine grüne Bürgermeisterin. Ich wäre eine Bürgermeisterin für alle Menschen in Kerpen.“

Grünen-Kandidatin will Verwaltung digitalisieren

Was sie an der Stadtspitze als erstes in Angriff nähme? „Als erstes würde ich die Verwaltung wieder bürgernah, effizient und digitaler aufstellen“, erklärt Effertz. Bürgerinnen und Bürger müssten aktuell bei vielen Antragstellungen lange Wartezeiten in Kauf nehmen. Auch die personelle Situation sei aktuell verbesserungswürdig: „Es gibt hohe Krankenstände und einige freie Stellen. Das möchte ich ändern. Wir haben viele spannende Stellen, die besetzt werden müssen“, sagt sie.

Weitere wichtige Themen seien für sie die schwächelnde Gewerbesteuer in Kerpen und der Flächenerhalt im Stadtgebiet: „Wir dürfen keine weiteren Flächen mehr verlieren, weder durch den Tagebau noch durch andere Vorhaben.“

Im Fokus ist mehr als reine Klimapolitik

Sich breiter aufzustellen und auch Themen, die nicht klassischer grüner Politik entsprechen, in den Fokus zu nehmen, werde dann sicherlich eine Umstellung sein, gibt Effertz zu. Doch sie sagt auch: „Klimapolitik ist längst in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Ich bin daher zuversichtlich, dass ich sowohl das eine als auch das andere vorantreiben kann.“

Die 49-Jährige lebt eigenen Angaben nach seit ihrer Kindheit in Kerpen-Mitte. Sie arbeitet seit 2022 als Syndikusrechtsanwältin im Personalwesen eines regionalen Energieanbieters. Sie ist verheiratet und hat drei Kinder.

So stellen sich die anderen Fraktionen bisher für die Wahl auf

Bereits zu Jahresbeginn 2024 hatte die SPD Thomas Jurczyk nominiert. Ohne abweichende Stimmen wählten die Sozialdemokraten den Berufssoldaten zu ihrem Kandidaten.

Unklar ist die Lage bei der CDU. Bürgermeister Dieter Spürck (seit 2015) lässt eine erneute Kandidatur offen. „Ob ich nochmals als Bürgermeisterkandidat antreten werde, werde ich gegebenenfalls zu einem späteren Zeitpunkt mitteilen“, teilte er auf Anfrage dieser Redaktion mit.

„Aktuell halte ich diese Diskussion noch für zu verfrüht. Nach wie vor stelle ich aktuell gerne und mit Leidenschaft meine volle Leistung als erster Diener der Stadt den Menschen zur Verfügung“, sagt er.