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Neue Ausschreibung für 35.000 EuroKerpen baut für gescheiterten Beigeordneten kleineres Dezernat

Lesezeit 2 Minuten
Dominik Laufs (links) war im Januar 2023 vom Rat der Kolpingstadt zum Ersten Beigeordneten gewählt worden. Bürgermeister Dieter Spürck gratulierte.

Dominik Laufs (links) war im Januar 2023 vom Rat der Kolpingstadt zum Ersten Beigeordneten gewählt worden. Bürgermeister Dieter Spürck gratulierte.

Für ein Mega-Ressort mit 500 Mitarbeitern hatte die Bezirksregierung dem SPD-Mann die Qualifizierung abgesprochen. Jetzt soll es eine Nummer kleiner sein.

Neue Stellen, kleinere Dezernate und ein Technischer Beigeordneter, der gleichzeitig Erster Beigeordneter ist: Die erneut gescheiterte Beigeordnetenwahl zwingt die Stadt Kerpen umzudenken und die Verwaltung umzustrukturieren. In der Sitzung des Kerpener Stadtrates am Dienstag (18. April) geht es deshalb um Entscheidungen, die die Verwaltung für die nächsten Jahre prägen. Gleichzeitig entscheiden die Stadtratsmitglieder über die Zukunft des abgelehnten Beigeordneten Dominik Laufs.

Er gehe davon aus, dass die CDU allen Vorlagen zustimme, sagt Fraktionsvorsitzender Klaus Ripp. „Aus einem großen Dezernat zwei kleine zu machen – es ergibt Sinn, was die Verwaltung vorschlägt.“ Für ein „riesengroßes“ Dezernat mit knapp 500 Leuten, wie es das zurzeit in Kerpen gebe, sei kaum geeignetes Personal zu finden. Laufs hätte als Erster Beigeordneter ein solches Dezernat führen müssen. Die Bezirksregierung sprach ihm aber die nötige Führungserfahrung ab.

Kosten für die erneute Ausschreibung betragen 35.000 Euro

Deswegen steht nun die Idee im Raum, Laufs zunächst mit kleineren Aufgaben in der Verwaltung zu betrauen – zum Beispiel mit der neuen Dezernentenstelle. Doch laut Ripp muss diese komplett neu ausgeschrieben werden. Der gewählte und abgelehnte Beigeordnete müsste also erneut ein komplettes Bewerbungsverfahren durchlaufen. Die Kosten für die Ausschreibung belaufen sich auf 35.000 Euro.

Die Fraktionen BBK und Grüne stehen weiter hinter Laufs. „Wir sind gezwungen, einen anderen Weg zu gehen als geplant. Wenn das aber nötig ist, um Herrn Laufs in Kerpen zu halten, gehen wir diesen Weg“, sagt Peter Abels, Fraktionsvorsitzender der Grünen. Die Änderung der Verwaltungsstruktur sei aus Sicht der Grünen machbar.

„Gerade in Bezug auf die einstimmige Wahl sprechen wir uns deutlich für Dominik Laufs aus“, erläutert BBK-Fraktionschef David Held. „Und wenn die Umstrukturierung hilft, eine Lösung für ihn und uns zu finden, sind wir dafür.“ In puncto Ausschreibung plädiert Held also für Laufs – alles andere könne seine Fraktion nicht vertreten. „Wir bauen Bockmist und lassen den Kandidaten dann fallen. Was würde das für ein Bild nach außen senden?“